Beirut (Fidesdienst) – Bei der Debatte über das neue Wahlrecht bei den Wahlen, die im Frühjahr dieses Jahres in Libanon stattfinden, sind sich christliche Politiker uneinig. Wie Beobachter dem Fidesdienst bereichten hatten Vertreter der vier größten christlichen Parteien bei einer Sitzung, die im Beisein des maronitischen Patriarchen Bechara Boutros Rai in Bkerké stattfand, einstimmig betont, dass ein „Wahlrecht, das allen libanesischen Glaubensgemeinschaften die best mögliche Vertretung garantiert“ unzureichend ist. Damit distanzieren sie sich vom Konsens, der im Hinblick auf den vom so genannten Rassemblement orthodoxe vorgeschlagenen Gesetzentwurf noch am vergangenen Sonntag herrschte.
Der umstrittene Vorschlag zur Reform des Wahlrechts sieht vor das libanesische Wähler ausschließlich Vertreter der eigenen Religionsgemeinschaft wählen. Dies war von christlichen Politikern am vergangenen Sonntag zwar befürwortet worden, doch im Anschluss übten unabhängige christliche Abgeordnete und der libanesische Präsident, Michel Sleiman, selbst maronitischer Christ, heftige Kritik an dem Entwurf. (GV) (Fidesdienst, 12/01/2013)