Damaskus (Fidesdienst) – Unter den Opfern des Attentats, das gestern im Stadtteil Jaramana in Damaskus verübt wurde, sind acht griechisch-katholische und griechisch-orthodoxe Christen. Dies bestätigt Pater Nicolas Haddad aus dem griechisch-katholischen Kloster der Missionsgesellschaft vom Heiligen Paulus dem Fidesdienst. Bei dem Blutbad, das durch die Explosion von zwei Autobomben am frühen Morgen verursacht wurde, starben insgesamt 50 Menschen, mehrheitlich Muslime und Drusen. „Unter den Toten“, so P. Nicolas, „befinden sich viele Jugendliche und Studenten. Bei dem Attentat sollten möglichst viele Menschen ums Leben kommen. Als die erste Bombe gezündet wurde, näherten sich die Menschen dem Tatort, erst dann wurde der zweite Sprengsatz gezündet. Unter den insgesamt über hundert Verletzten befinden sich mindestens 10 Christen“.
Jaramana war im Unterschied zu anderen Vororten von Damaskus bisher nicht von der Unterdrückung durch das Regime betroffen. Hier waren Bürgerkomitees aktiv, die die Gegend vor dem Konflikt zwischen Rebellen und Regierung schützen sollten.
In Jaramana leben vor allem Christen und Drusen. Viele Christen, die aus Homs und anderen vom Konflikt betroffenen Städten geflohen waren, haben hier Zuflucht gesucht.
Das Attentat – dem ein Schema zugrunde liegt, dass auch die Attentate der Al-Kaida im Irak kennzeichnet – wurde offiziell nicht identifizierten Terrorgruppen zugeordnet. Die Opposition stellt das Massaker als Tat Operation des syrischen Geheimdienstes dar. „Unabhängig davon, wer die Mandanten waren, war es das Ziel unter den Christen Angst und Schrecken zu verbreiten und dies ist gelungen“, so P. Romualdo Fernandez (ofm) vom Heiligtum der Bekehrung des heiligen Paulus in Damaskus zum Fidesdienst, „Die Hälfte der Lehrer unserer Schulen kamen heute nicht zum Unterricht. Dieses Blutbad hat nach dem Attentat in Bab Tuma vor einem Monat schreckliche Angst verbreitet. Nun werden wie bereits im Irak noch mehr Christen das Land verlassen. Sie geben ihr ganzes Geld für die Flucht in den Libanon oder weit weg vom Nahen Osten aus. Die ausländischen Mächte und die internationale Staatengemeinschaft schüttet Benzin in das Feuer anstatt die Konfliktparteien dazu zu zwingen Verhandlungen aufzunehmen und nach einer Lösung des Konflikts zu suchen, damit dieses Massaker beendet.“ (GV) (Fidesdienst, 29/11/2012)