VATIKAN - Papst Benedikt XVI. im Libanon: „Möge in dieser Region, die seine Taten gesehen und seine Worte empfangen hat, das Evangelium weiterhin erschallen wie vor 2000 Jahren und heute und für immer gelebt werden!“

Montag, 17 September 2012

Beirut (Fidesdienst) – „Mit der Überreichung des Dokuments beginnen sein Studium und seine Aneignung durch die Glieder der Kirche: die Hirten, die Ordensleute und die Laien. Jeder möge ermutigt und gestärkt werden, die gemäß den verschiedenen anthropologischen, lehrmäßigen, ekklesiologischen, spirituellen und pastoralen Aspekten verfaßte Botschaft dieses Dokuments umzusetzen und damit von neuem Freude daran finden, seine Sendung zu erfüllen“, so Papst Benedikt XVI. bei der Übergabe des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens „Ecclesia in Medio Oriente“ an die katholischen Patriarchen des Nahen Ostens und die Vorsitzender der Bischofskonferenzen der Türkei und des Iran im Anschluss an einen Gottesdienst, im City Center Waterfront in Beirut am Morgen des 16. September. „Liebe Brüder und Schwestern aus dem Libanon und dem Nahen Osten“, so der Papst, , „ich wünsche mir, daß dieses Schreiben euch eine Richtschnur dazu sein möge, auf den verschiedenen und vielgestaltigen Wegen, auf denen euch Christus vorangeht, weiterzugehen“. „Möge die brüderliche Gemeinschaft eine Hilfe im täglichen Leben und das Zeichen der universalen Brüderlichkeit sein, die zu errichten Jesus, der Erstgeborene von vielen, in die Welt gekommen ist! Möge in dieser Region, die seine Taten gesehen und seine Worte empfangen hat, das Evangelium weiterhin erschallen wie vor 2000 Jahren und heute und für immer gelebt werden!“, so der Papst abschließend.
In seiner Predigt bei dem Gottesdienst, der zu den Höhepunkten seines Besuchs im Libanon gehörte und den Papst Benedikt XVI. im Beisein von 300 Bischöfen und vielen Pilgern und Gläubigen aus dem ganzen Nahen Osten feierte, kommentierte der Papst die Lesung des Tages, und betont: „Es ist für die Kirche ein zwingendes Erfordernis zu dienen und für die Christen, nach dem Vorbild Jesu wahrhaftige Diener zu sein“. Sodann versicherte er: „ich bitte den Herrn besonders darum, dieser Region des Nahen Ostens Diener des Friedens und der Versöhnung zu senden, damit alle in Frieden und würdig leben können. Das ist ein wesentliches Zeugnis, das die Christen in Zusammenarbeit mit allen Menschen guten Willens hier erbringen sollen. Ich rufe alle dazu auf, für den Frieden zu arbeiten. Jeder auf seiner Ebene und dort, wo er sich befindet.“
„Arbeiten wir ununterbrochen daran, daß unsere Liebe zu Christus uns allmählich zur vollen Gemeinschaft untereinander führe“, lautete die Aufforderung des Papstes bei dem ökumenischen Treffen im syrisch-katholischen Patriarchat in Charfet am Nachmittag, des 16. September, an dem orthodoxe Patriarchen und Vertreter der protestantischen Konfessionen und die katholischen Patriarchen des Libanon teilnahmen. „Unsere Begegnung heute Abend ist ein beredtes Zeichen unseres tiefen Wunsches, dem Anruf Jesu, des Herrn, „Alle sollen eins sein“ (Joh 17,21) zu entsprechen“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache, „In diesen unsicheren und zu Gewalt neigenden Zeiten, wie sie Ihre Region erlebt, ist es immer dringlicher, daß die Jünger Christi ein echtes Zeugnis ihrer Einheit geben, damit die Welt an ihre Botschaft der Liebe, des Friedens und der Versöhnung glaubt. Diese Botschaft haben alle Christen und wir im besonderen als Auftrag empfangen, um sie in die Welt hinauszutragen, und sie erhält im gegenwärtigen Kontext des Nahen Ostens einen unschätzbaren Wert.“
Bei der Abschiedszeremonie auf dem internationalen Flughafen „Rafiq Hariri“ in Beirut, sagte der Papst: „Mein Dank geht besonders an das ganze libanesische Volk, das ein schönes und reiches Mosaik darstellt und es vermocht hat, dem Nachfolger des Petrus durch den vielgestaltigen und besonderen Beitrag jeder Gemeinde seinen Enthusiasmus zu bekunden. Herzlich danke ich den ehrwürdigen Schwesterkirchen und den protestantischen Gemeinschaften. Ein besonderer Dank gilt den Vertretern der muslimischen Gemeinschaften. Während meines gesamten Aufenthalts konnte ich feststellen, wie eure Anwesenheit zum Gelingen meiner Reise beigetragen hat. Die arabische Welt und die ganze Menschheit werden gesehen haben, wie sich Christen und Muslime vereinen, um den Frieden zu feiern.“ (SL) (Fidesdienst, 17/09/2012)


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