AFRIKA/NIGERIA - Bischöfe warnen: „Wo der Staat die Sicherheit nicht garantiert, wächst die Versuchung der Selbstverteidigung“

Freitag, 14 September 2012

Abuja (Fidesdienst) – „Die Nigerianer sind weiterhin verängstigt und die Lage ist angespannt. Trotz der Ankündigung von Sicherheitsmaßnahmen kommt es im Norden des Landes weiterhin zu Sprengstoffanschlägen, bei denen unschuldige Menschen ums Leben kommen und im Süden gibt es Entführungen, Morde und bewaffnete Diebstähle“, die nigerianischen Bischöfe in einer Verlautbarung, die am Rande der zweiten Vollversammlung der Bischofskonferenz veröffentlicht wurde.
Die Bischöfe beklagen, dass es dem Staat nicht gelingt, die Sicherheit der Bürger zu garantieren und bezeichnen dies als „schweren Verstoß gegen die Menschenwürde“. Dabei betonen sie, dass „diese unheilvolle Situation die Vorraussetzungen dafür schafft, dass sich Kriminalität verbreitet und unter dem Vorwand der Selbstverteidigung immer mehr Waffen im Umlauf sind“. Zu den jüngsten Attentaten der radikalislamischen Boko-Haram-Gruppe auf christliche Kirchen betonen die Bischöfe: „Angesichts der wiederholten Angriffe auf Christen und christliche Kirchen im Norden Nigerias, wollen wir ein weiteres Mal betonen, dass unsere Antwort darauf kein Zeichen der Feigheit ist, sondern der universalen Liebe Christi, und der religiösen Reife und des echten Patriotismus“. Die Bischöfe befürchten jedoch auch, dass Christen früher oder später „ebenfalls zur Selbstverteidigung übergehen“.
„Es ist an der Zeit, dass lokale und staatliche Institutionen und Organismen auf Bundesebene, die für die Sicherheit verantwortlich sind, ihrer Pflicht nachkommen und das Leben und die Würde aller Menschen schützen“, so die Bischöfe abschließend, die auch mehr Grenzkontrollen fordern, damit „ausländische Sponsoren, die terroristische Aktivitäten in Nigeria unterstützen“ die Einreise unmöglich gemacht wird. (LM) (Fidesdienst, 14/09/2012)


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