AMERIKA/VENEZUELA - Apostolischer Vikar von Puerto Aycucho zum Massaker unter den Yanomami: „Wir müssen die Wahrheit suchen“

Donnerstag, 6 September 2012

Puerto Ayacucho (Fidesdienst) – Nach der Nachricht von einem angeblichen, Massaker an rund 80 Indios aus dem Volk der Yanomami im amazonischen Regenwald an der Grenze zu Brasilien, über das die Medien des Landes in der vergangenen Woche berechteten, entsandte die Regierung des Landes den Minister für indigene Völker in die Region. Dieser erklärte, er habe keine Beweise für ein solches Massaker gefunden. Der Apostolische Vikar von Puerto Ayachucho, Bischof José Angel Divassón Cilveti, betonte hingegen: „Ein kurzer Flug über die Region reicht nicht aus, denn aus der Luft ist nur wenig zu erkennen. Man muss, die Orte besuchen, an denen diese Menschen gelebt haben“. In diesem Sinn forderte der Bischof eine „sorgfältige Aufklärung“.
In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt heißt es, dass der Zugang zu den Yanomami-Gemeinden in der Region Alto Orinoco zwar sehr schwierig ist, doch „es ist wichtig, dass wir nach der Wahrheit suchen“, so der Apostolische Vikar, „aus diesem Grund müssen wir bis in das Herz der Yanomami-Gemeinde vordringen. Es gibt auch andere Indio-Gemeinden, die der Gefahr der ‚Grimperos’ ausgesetzt sind, die an der Grenze zwischen Brasilien und Venezuela in Bergwerken tätig sind. Zu den Folgen ihrer Präsenz gehören Wasserverschmutzung, Gewalt und Krankheiten. Viele Yanomami sind bereits an Tuberkulose gestorben, das sie durch ihre schwache Körperverfassung besonders anfällig sind“, so der Bischof. Über das Massaker hatten Organismen berichtet, die sich für den Schutz der Indios einsetzen. Bereits 1993 waren bei einem Überfall der Garimperos auf eine Haximu-Gemeinde in Venezuela insgesamt 16 Menschen ermordet worden. (CE) (Fidesdienst, 06/09/2012)


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