AMERIKA/VENEZUELA - 98. Vollversammlung der Bischofskonferenz: Kirche als Mittlerin bei der Versöhnung

Donnerstag, 12 Juli 2012

Caracas (Fidesdienst) – Die 98. Vollversammlung der Venezuelanischen Bischofskonferenz (CEV) geht am heutigen 12. Juli zu Ende. Der Vorsitzende der CEV, Erzbischof Diego Padron von Cumana, bezeichnete „die Mittlertätigkeit der Kirche bei der Versöhnung im Dienst des Volkes“ als Priorität der katholischen Kirche. Dabei betonte er auch das besondere Augenmerk der Kirche für die Belange des Landes und die Entwicklung in den Bereichen Demokratie, Freiheit und Sicherheit. Im Rahmen der Versammlungsarbeiten befassten sich die Bischöfe auch mit den Themen der Neuevangelisierung, der christlichen Glaubensbildung und dem Engagement im sozi-politischen Bereich. Bischof Padron wünschte sich unterdessen mit Blick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im Oktober dieses Jahres „ein Klima des Respekts und der Gerechtigkeit und einen korrekten und transparenten Verlauf der Wahlen“.
Im Kontext der Vollversammlung der CEV fand am 10. Juli ein Treffen mit Regierungsvertretern statt, darunter der stellvertretende Präsident, Welias Jaua, die Minister für Inneres und Justiz, Tarek El Aissami und für Jugend Mari Pili Hernandez. Die Regierungsvertreter danken der Kirche für ihre Tätigkeit, insbesondere auch im Bereich der Friedensarbeit. Die Bischöfe betonten ihrerseits ihre Bereitschaft für eine weitere Zusammenarbeit mit der Regierung bei der Lösung der Probleme des Landes. Die Beziehungen zwischen Kirche und Staat waren während der 13jährigen Amtszeit unter Präsident Chavez oft angespannt und im Oktober 2010 wäre es fast zu einem Bruch gekommen, nachdem Kardinal Jorge Urosa Savino die Schritte des Staatsoberhauptes als verfassungswidrig bezeichnet hatte (vgl. Fidesdienst, 28/12/2012). Staatspräsident Chavez ordnete darauf hin eine Revision des Konkordats zwischen Kirche und Staat im Hinblick auf die finanzielle Unterstützung für kirchliche Sozialeinrichtungen an. Diese Revision fand jedoch nicht statt und am vergangenen 27. April erhielten katholische Schulen (mit rund 500.000 Schülern) staatliche Subventionen in Höhe von 294 Millionen Dollar. (CE) (Fidesdienst, 12/07/2012)


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