VATIKAN - Papst besucht das Zentrum „Ad Gentes“ der Steyler Missionare: „Der missionarische Dynamismus lebt nur dort, wo die Freude des Evangeliums existiert“

Dienstag, 10 Juli 2012

Nemi (Fidesdienst) – Am späten Nachmittag des 9. Juli besuchte Papst Benedikt XVI. das Zentrum „Ad Gentes“ der Steyler Missionare (SVD) in Nemi bei Rom. Im Zentrum der Steyler Missionare tagte vom 29. März bis 3. April 1965 die Kommission für die Mission des Zweiten Vatikanischen Konzils, in der der junge Theologe Joseph Ratzinger als Berater mitwirkte. Derzeit findet im Zentrum das 17. Generalkapitel der Steyler Missionare statt (vgl. Fidesdienst vom 04/07/2012). Der Papst wurde vom neu gewählten Generaloberen Pater Heinz Kulüke und vom scheidenden Generaloberen P. Antonio Pernia begrüßt. In der Kapelle des Zentrums hielt Papst Benedikt XVI. eine kurze Ansprache an die Teilnehmer des Generalkapitels und die Mitarbeiter des Generalats.
„Ich bin sehr froh, dass ich nach 47 Jahren nochmals hierher kommen durfte. Ich hatte in der Tat eine sehr schöne Erinnerung“, so der Papst, „Hier traf ich großartige Theologen, die einen so wichtigen und schönen Auftrag hatten, nämlich ein Dekret über die Mission vorzubereiten.“ Der damalige Generalsuperior der Steyler Missionare, Johannes Schütte, hatte vom Konzil den Auftrag erhalten, einen Entwurf des Dekrets vorzubereiten. „Ich erinnere mich gut an den Ordensoberen jener Zeit, Pater Schütte, der in China gelitten hatte, er war verurteilt und dann des Landes verwiesen worden“ so Papst Benedikt XVI. weiter, „Er war voller missionarischer Dynamik und fühlte die Notwendigkeit, dem missionarischen Geist einen neuen Schwung zu geben. Und er hatte mich: einen Theologen ohne große Bedeutung, sehr jung, der eingeladen war, ohne zu wissen warum.“ An das Missions-Dekret, das in Nemi entstand, erinnerte sich Benedikt so:
„Da gab es diese Kontroverse, die ich nie richtig verstanden habe: Ist das Hauptziel der Mission nun die Einpflanzung der Kirche oder die Verkündigung des Evangeliums? Aber alles floss zusammen in einen einzigen Dynamismus, der Notwendigkeit nämlich, das Licht des Wortes Gottes zu bringen, das Licht der Liebe Gottes in der Welt, und dieser Verkündigung eine neue Freude zu verleihen.“ Er freue sich mit den Steyler Missionaren, dass ihr Orden blühe, so der Papst weiter:
„Der missionarische Dynamismus lebt, und er lebt nur, wenn die Freude des Evangeliums da ist, wenn wir in der Erfahrung des Guten stehen, das von Gott kommt und sich mitteilen muss und will.“ „Ich wünsche euch für eurer Generalkapitel den Segen des Herrn und viele Inspiration: die inspirierende Kraft des Heiligen Geistes, die uns damals fast sichtbar begleitet hat, soll auch unter euch gegenwärtig sein und euch dabei helfen einen Weg für eueren Orden zu finden und für die Mission „ad gentes“ in den kommenden Jahren. Ich danke euch allen, der Herr segne euch. Betet für mich, wie ich für euch bete. Danke!“ (SL) (Fidesdienst, 10/07/2012)


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