ASIEN/SYRIEN - Christliche Familien in Homs leiden unter heftigen Straßenkämpfen

Mittwoch, 27 Juni 2012

Damaskus (Fidesdienst) – Die Situation der Zivilsten in der Altstadt von Homs spitzt sich zu. Rund 400 christliche Zivilsten, die in den Stadtvierteln Hamidiyeh und Bustan Diwan mit weiteren 400 sunnitischen muslimischen Zivilisten leben bitten die vor Ort tätigen christlichen Geistlichen verzweifelt um Hilfe. Wie P. Abdallah Amaz, P. Michel Naaman und P. Maxime El Jamale dem Fidesdienst berichten halten sich die christlichen Familien versteckt und hoffen, dass sie angesichts der sich stetig zuspitzenden Situation unversehrt bleiben. In den vergangenen Tagen hatte das Internationale Rote Kreuz und der Rote Halbmond nach langen Verhandlungen mit den Konfliktparteien eine Waffenruhe ausgehandelt und gehofft, die Menschen in der den Stadtvierteln Khalidiya, Hamidiye und Bustan Diwan mit Hilfsmitteln versorgen zu können. Doch die Waffenruhe wurde nicht eingehalten, weshalb humanitäre Hilfsprogramme nicht durchgeführt werden konnten.
„Zivilisten halten sich verängstigt in Verstecken auf. Es gibt nur eine funktionierende Bäckerei und nur wenige gehen einmal am Tag auf die Straße, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen“, so Beobachter aus Homs zu Fidesdienst. Bewaffnete Gruppen der Opposition haben sich in den engen Gassen der christlichen Altstadtvierteln verschanzt, weil dorthin schwere Geschütze nicht vordringen können. Unterdessen scheint die syrische Armee seit einigen Tagen die Strategie geändert zu haben: es finden keine unterschiedlosen Bombenangriffe mehr statt, sondern man geht mit kleinen Einheiten gezielt vor, so dass es voraussichtlich zu heftigen Straßengefechten kommen wird. In Khalidiyah, wo rund 1.000 muslimische Sunniten leben, wurde bereits ein Zivilst im Kreuzfeuer verletzt. Wie Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst vermuten, könnte es künftig viele solcher Opfer geben. (PA) (Fidesdienst, 27/06/2012)


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