AFRIKA/NIGERIA - Bischöfe: „Wir müssen den Terror umgehend stoppen, denn wir haben bereits ein gefährliches Niveau der Spannungen erreicht“

Dienstag, 26 Juni 2012

Abuja (Fidesdienst) – „Die Regierung muss vor allem die Sicherheit und des Lebens und des Eigentums der eigenen Bürger im ganzen Land schützen. Es gibt keine Ausreden dafür, dies nicht zu tun“, so die nigerianischen Bischöfe in einem Appell an die zivilen und militärischen Behörden des Landes mit der Bitte um entschlossenes Handeln mit Blick auf die von der Boko Haram Sekte in vielen Teilen des Landes verübte Gewalt.
In einer Verlautbarung der nigerianischen Bischofskonferenz, die dem Fidesdienst vorliegt wird auch an die Opfer der jüngsten Gewalt erinnert: „Die Menschen, die bei den Bombenanschlägen und Attentaten ums Leben kamen, sind unschuldige Kinder Gottes, Männer, Frauen und Kinder, Christen und Muslime aus verschiedenen Stämmen, alle sind Nigerianer und alle sind von Gott geschaffen und werden vom ihm geliebt“.
Attentate wurden auch auf verschiedene christliche Kirchen verübt. Dazu betonen die Bischöfe: „Es ist unklar, ob es eine genaue Strategie gibt, doch diese Aktionen belasten die bereits empfindlichen Beziehungen zwischen christlichen und muslimischen Gemeinden in Nigeria. Wut- und Haßgefühl nehmen von Tag zu Tag zu und haben ein gefährliches Niveau erreicht. Wir müssen sofort und entschlossen handeln, um dieses Spannungen abzubauen“.
Die Bischöfe wollen ihrerseits für den Frieden beten und versuchen, die Gemüter zu beruhigen, doch wenn es keine entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen gebe, „stoßen Predigten auf taube Ohren und diejenigen, die Unterdrückung als Form der Abschreckung nutzen, werden nicht mehr kontrollierbar sein. Die Gefahr ist überall spürbar.“
„Wir freuen uns darüber, dass viele muslimische Religionsvertreter diese gewaltsamen und kriminellen Aktionen unmissverständlich verurteilen. Doch eine verbale Verurteilung reicht nicht aus. Es muss konkrete und aktive Maßnahmen geben, die die Verantwortlichen der Gewalt dazu bewegen, nicht länger im Namen der Religion Chaos in unserem Land zu provozieren“. (LM) (Fidesdienst, 26/06/2012)


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