AFRIKA/NIGERIA - Erzbischof Kaigama: „Boko Haram erklärt Christen den Krieg, doch die Sekte ist nicht stellvertretend für den nigerianischen Islam“

Mittwoch, 20 Juni 2012

Abuja (Fidesdienst) – „Es stimmt, dass die Boko-Haram-Sekte Christen und die christliche Religion ablehnt, doch man sollte bedenken, das nicht die ganze muslimische Bevölkerung in Nigeria so denkt, mit der wir gute Beziehungen auch in Zukunft pflegen werden“, so der Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama von Jos, zum Fidesdienst in einem Kommentar zur Erklärung der Christian Association of Nigeria (CAN), in der die verschiedenen christlichen Konfessionen feststellen, dass „Boko Haram den Christen den Krieg erklärt“. „Die Feststellung der CAN ist zwar korrekt, doch es ist nicht korrekt, wenn man behauptet, dass alle muslimischen Bürger des Landes gegen Christen eingestellt sind“, so Erzbischof Kaigama. In den vergangenen Tagen hatte die Sekte im Norden Nigerias mehrere Attentate verübt.
Angesichts der jüngsten Welle der Gewalt fordert Erzbischof Kaigama zur Ruhe auf. „Boko Haram“, so der Erzbischof von Jos, „besteht nicht nur aus Fanatikern, die bereit sind das eigenen Leben zu opfern um andere Menschen zu töten, doch es verbergen sich dahinter auch Sponsoren, zum Teil aus dem Ausland. Wir müssen unsere Sicherheitskräfte dazu drängen, die Geldgeber dieser Kampagne der Gewalt zu identifizieren. Leider sind sie derzeit dazu noch nicht in der Lage“, so der Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz abschließend. (LM) (Fidesdienst, 20/06/2012)


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