ASIEN/INDIEN - Übergriff auf christliche Familien in Orissa: neuerliche Massengewalt geplant?

Montag, 18 Juni 2012

Bhubaneswar (Fidesdienst) – Im ostindischen Unionsstaat Orissa kam es zu neuerlicher Gewalt gegen Christen. Ein Pastor und eine ganze Gemeinde, rund 12 Familien, wurden dort von einer Gruppe von rund 50 hinduistischen Extremisten angegriffen. Bei den christlichen Ortskirchen ist die Erinnerung an die Episoden der Massengewalt und die Massaker, zu denen es im Jahr 2008 im Distrikt Kandhamal kam, noch sehr präsent.
Die jüngste Episode ereignete sich im Distrikt Balasore. Wie der ökumenische „Global Council of Indian Christians“ GCIC berichtet, wurde der 50jährige Pastor Evangelist Baidhar von fanatischen Hindus angegriffen und misshandelt, ohne dass es dafür einen Grund gegeben hätte. Der Pastor befand sich auf dem Heimweg nachdem er ein Gebetstreffen in der Wohnung eines Gläubigen im Dorf Mitrapur Makhapada geleitet hatte. Die Angreifer ließen den Pastor mit blutenden Wunden am Straßenrand zurück. Wären nicht einige Gläubige dazu gekommen, die den verletzten Pastor ins Krankenhaus brachten, wäre er wahrscheinlich seinen Verletzungen erlegen. Nachdem die Angreifer erfahren hatten, dass der Pastor von Gläubigen gerettet wurde, kamen sie noch am selben Abend mit einer Gruppe von rund 50 Extremisten in das Dorf, wo insgesamt 12 Familien angegriffen wurden. Dabei wurden rund ein Dutzend Gläubige verletzt. Viele Bewohner flohen aus dem Dorf, um sich in den umliegenden Wäldern zu verstecken.
Der Global Council of Indian Christians nahm mit den betroffenen Gläubigen Kontakt auf und bewegte Pastor Baidhar dazu, Anzeige bei der Polizei in Nilgiri zu erstatten. Die Polizei versicherte, dass sie angemessene Maßnahmen gegen die Täter ergreifen werde. Erst vor wenigen Tagen beschlagnahmte die Polizei in Distrikt Brahmagiri über 50 Sprengsätze und mehrere Kisten Dynamit im Dorf Gamhari. Es wird vermutet, dass diese Munition für weitere antichristliche Übergriffe in Orissa bereitstand, die sich an der Gewalt inspirieren, zu der es bereits 2008 im Distrikt Kandhamal gekommen war. (PA) (Fidesdienst, 18/06/2012)


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