Brasilia (Fidesdienst) – Der Indio-Missionrat (CIMI) der katholischen Kirche in Brasilien veröffentlichte vor Kurzem Daten zur Gewalt unter Indios im Jahr 2011 (vgl. Fidesdienst vom 06/06/2012). Der Jahresbericht des CIMI dokumentiert in den Jahren von 2000 bis 2011 insgesamt 555 Selbstmorde unter Indios im Staat Mato Grosso do Sul, in dem die meisten Indios aus dem Volk der Guarani Kaiowa leben. Allein 2011 nahmen sich 45 Indios da Leben. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass vor allem viele Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren Selbstmord begehen.
„Die in dem Berichte enthaltenen Daten zeigen, dass auf vielfältige Weise gegen die Würde der Indios in Brasilien verstoßen wird, was zu großem Leid und Schmerz unter dieser Bevölkerungsgruppe führt“, so Bischof Erwin Kräuter von der Prälatur Xingu in Amazzonien, der den Indio-Missionsrat leitet, in der Einführung zum Bericht. Der Bericht erinnert auch an die Zunahme der „Umweltschäden“ und zeigt, dass im vergangenen Jahr in 42 Fällen „natürliche Ressourcen auf illegale Weise in Besitz genommen und ausgebeutet wurden“.
Der Missionsrat übt auch Kritik an der „langsamen Vorgehensweise der Bundesregierung bei der Demarkation und Übergabe von Grundstücken an die Indios“, was zu einer weiteren „Beeinträchtigung der Umwelt“ beitrage. „Für die Indios sichert der Grundbesitz das Überleben, für die Gesellschaft handelt es sich nur um Ware“, so Bischof Kräutler abschließend. (CE) (Fidesdienst, 14/06/2012)