Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
Damaskus (Fidesdienst) – Morde, Folter, willkürliche Festnahmen und unterschiedslose Verwüstung von Wohnungen sind Teil der Aktionen der staatlichen Armee in Syrien. Dabei handelt es sich um „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, wie Amnesty International in einer Verlautbarung mitteilt, die dem Fidesdienst vorliegt, in der die Organisation die internationale Staatengemeinschaft dazu aufruft, die „Welle der Übergriffe“ zu stoppen und die Straffreiheit zu beenden.
In einem Bericht mit den Titel „Tödliche Unterdrückung“ beklagt die Nichtregierungsorganisation „umfassende und systematische Verstöße gegen Menschenrechte, darunter Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen, mit denen staatliche Kräfte gegen Gemeinschaften vorgeht, von denen sie vermutet, dass sie die Opposition unterstützen“.
Donatella Rovera, von Amnesty International besuchte den Norden Syriens, wo sie ohne Genehmigung der syrischen Behörden die Menschenrechtslage untersuchte. Zusammen mit einer Gruppe von Amnesty-Mitarbeitern besuchte sie 23 Dörfer und Städte in den Provinzen Aleppo und Idlib, wo sie 200 Interviews führten, bei denen Einheimische von der Ermordung von Zivilisten (darunter auch Senioren, Jugendliche und Kinder) berichteten, deren Leichen zum Teil von Soldaten und Milizen verbrannt worden sein sollen. Wie aus dem Bericht hervorgeht, verwüsten Soldaten und Milizen Häuser und Grundstücke und eröffnen das Feuer unterschiedslos in bewohnten Gegenden, wobei die sich dort aufhaltenden Menschen ermordet und verletzt werden. Viele Menschen werden vermisst und ihr Schicksal ist unbekannt. „Armee und Regierungsmilizen sind für schwerwiegende Menschenrechtsverstöße und Verstöße gegen das internationale Menschenrecht verantwortlich“, heißt es in dem Bericht abschließend.
Seit Beginn der Beginn der Aufstände im Februar 2011 dokumentierte Amnesty International Morde an über 10.000 Menschen. (PA) (Fidesdienst,14/06/2012)
