AMERIKA/PERU - Kinderhandel im peruanischen Regenwald: eine unbekannte Tragödie

Donnerstag, 10 Mai 2012

Madre de Dios (Fidesdienst) – Nach Schätzungen wurden 212 Kinder allein in den ersten beiden Monaten des Jahres 2012 Opfer des Kinderhandels im Regenwald in der Region Madre de Dios im Südosten Perus. Dies teilt Oscar Guadalupe vom Verein „Huarayo“ mit.
Oscar Guadalupe nannte diese Daten bei der Präsentation des Buches „Kinderhandel in der Region Madre de Dios“, das von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen herausgegeben wird. In dem Buch wird vor allem auf den Mangel an staatlicher Präsenz in der Region hingewiesen, was zu einer Blüte der illegalen Geschäfte in dem Gebiet führen, in dem jährlich 20 Tonnen Gold ausgegraben werden. Das Phänomen des Menschenhandels ist vorwiegend unbekannt und es gibt auch keinen offiziellen Daten zu dem Phänomen.
Auch der Abgeordnete Alberto Beingolea wies bei der Präsentation des Buches darauf hin, dass das Phänomen des Menschenhandels unter der Bevölkerung nicht „ausreichend bekannt ist“. Man müsse mehr für die Prävention und die Umsetzung der Strafgesetze sowie den Schutz von Opfern tun. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 111 Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren vom Verein Huarayo in dessen Einrichtung in Mazuko betreut: 59 von ihnen waren Opfer des Menschenhandels geworden. Guadalupe wies darauf hin, dass viele Mädchen, die zur Prostitution in den Goldminen gezwungen werden schwanger wurden. Sie seien die „unsichtbaren Opfer“ der Goldbergwerke.
Der 1998 gegründete Verein Huarayo setzt sich für Kinderhilfsprogramme und Entwicklungsprogramme in der Region Madre de Dios im peruanischen Regenwald ein. Dabei sollen Kinder und Jugendliche zum aktiven Einsatz für den Schutz der eigenen Rechte angehalten werden. Außerdem bekämpft die Organisation die Ausbeutung von Kindern in den Goldminen. (CE) (Fidesdienst, 10/05/2012)


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