Solothurn (Fidesdienst) – „Damit die Farben Gottes eine Wohnung finden – Auf dem Weg zum Pfingstfest“, lautet das Thema des diesjährigen Scalabrini-Fests im Frühling 2012. Zu dem Treffen, das vom 4. bis 6. Mai im Internationalen Bildungszentrum „G.B. Scalabrini“ des Scalabrini-Säkularinstituts in Solothurn (Schweiz) stattfand, waren insbesondere Jugendliche, Erwachsene und Familien mit Kindern eingeladen. Es waren rund 400 Teilnehmer aus 34 Ländern zusammen gekommen, darunter Einheimische, Migranten und Flüchtlinge aus verschiedenen Kontinenten, die gemeinsam eine kirchliche Erfahrung machen wollten, bei der die verschiedenen „Farben“, d.h. Sprachen, Kulturen, Altersgruppen und Lebenshintergründe sowie die Ursprünglichkeit und Einzigartigkeit jedes Einzelnen sich im gegenseitigen Dienst an der Gemeinschaft ausdrücken.
Die Reflexion fand im Rahmen eines Dialogs mit Bischof Felix Gmür von Basel statt, der die größte Diözese der Schweiz seit knapp einem Jahr leitet. Ausgehend vom Thema der Veranstaltung sprach der Bischof über die verschiedenen Farben der physischen Welt. Die Bandbreite der existierenden Farben sei umfassender als unsere Augen dies wahrnehmen können: denn es gebe in der Natur ein enormes Potential und eine außerordentliche Schönheit, die über das hinausgehen, was wir aus eigener Kraft sehen können. Viele Farben seien nur als Lichtvariationen wahrnehmbar. Die Aussage Jesu: „Ich bin das Licht der Welt“ offenbare uns im Umfeld des Glaubens, die wahre Quelle der vielfältigen Unterschiede, die das Antlitz der Kirche und der Welt bereichern. An Pfingsten sei es der Geist des gekreuzigten und auferstandenen Christus, der Geist der Liebe, der es möglich macht, dass sich die alle, trotz unterschiedlicher Sprachen, verstehen. Pfingsten werde so zum Fest der unendlich vielen Unterschiede und gleichsam der Einheit: eine Freude aber auch eine Herausforderung. Als Christen seien wir berufen, zu bezeugen, dass die Gemeinschaft der Unterschiede möglich ist und dies in einer Welt, die sich oft in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen scheint, wie zum Beispiel Zwangsmigration oder Verfolgung von Christen und anderer Minderheiten unter Beweis stellen.
Die verschiedenen Aspekte dieser Problematik wurden in Gruppen und Workshops vertieft, wobei auch das eigene Engagement als Zeugen erörtert wurde. Dem gemeinsamen Gottesdienst stand der Weihbischof von Basel, Martin Gächter, vor, der mit P. G. Bortolamai, Scalabrini Missionar und dem irakischen Pfarrer, P. Ihab und mehreren Priestern aus der Schweiz konzelebrierte. (LD/SL) (Fidesdienst, 08/05/2012)