AFRIKA/GUINEA BISSAU - Bischöfe bitten die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe „bei der Suche nach einer angemessenen Lösung“

Dienstag, 17 April 2012

Bissau (Fidesdienst) – Die katholischen Bischöfe von Guinea Bissau appellieren an die internationale Staatengemeinschaft „in diesem Moment, in dem alle Verantwortung übernehmen müssen und der für die ganze Bevölkerung große Gefahr birgt “. Die Bischöfe betonen in ihrem Appell, der dem Fidesdienst vorliegt, den Ernst der Lage und weisen auf die unvorhersehbaren Folgen der gegenwärtigen Situation hin. Dabei erinnern sie daran, dass „die ausdrücklichen Signale des Unwohlseins weit in die Vergangenheit zurückreichen… Leider hat der Staatsstreich vom 12. April zu einer Zuspitzung der Lage geführt, wobei Risiken, Probleme und Not für die ganze Bevölkerung groß sind.“
Angesichts dieser Situation betonten die Bischöfe, dass sie „die militärische Option“ und „jede Form der Gewalt zur Lösung von Problemen“ ablehnen. „Leider hat es in unserer jüngsten Geschichte mehrmals ähnliche Putsche gegeben und die konkreten Folgen sind für alle sichtbar: die tiefen Gründe der Krise können nicht beseitigt werden und es gibt immer wieder neue Konflikte. Mit Waffengewalt werden die grundlegenden Strukturen der Gesellschaft zerstört und dies endet damit, dass die ganze Bevölkerung dieser Situation zum Opfer fällt, denn die Bürger leiden am meisten und wissen oft nicht warum“.
In diesem Moment der „großen Gefahr“ und einer „notwendigen Entscheidung“ appellieren die Bischöfe an den Glauben der Guineer an Gott als Schöpfer und Vater, „der uns lehrt, dass wir als Brüder und Schwestern zusammenleben sollen“. Sodann fordern sie alle auf, „das Gemeinwohl zu fördern und zu schützen und negative Verhaltensweisen zu vermeiden, die das friedliche Zusammenleben ernsthaft schädigen“. Darunter verstehen sie: ungebändigtes und illegales Machtsstreben und Streben nach Reichtum, Korruption in all ihren Formen, Straffreiheit, mangelnde Transparenz bei der Verwaltung öffentlicher Güter, die Spirale der Gewalt, die zum Tod vieler Menschen führt und die Nachlässigkeit bei der Ausübung des eigenen Berufs…
Die Bischöfe fordern deshalb „den unbedingten Respekt gegenüber den Gesetzen der Republik und den demokratisch gewählten Institutionen“ und betonen, dass „der Dialog der Königsweg ist, der zu Aussöhnung, Gerechtigkeit und harmonischem Zusammenleben führt“. In diesem besonders schwierigen Moment bitten die Bischöfe des afrikanischen Landes die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe „bei der Suche nach einer angemessenen Lösung, damit es Frieden und Ruhe für die ganze Bevölkerung gibt“. „Als Hirten der katholischen Kirche bitten wir alle Gläubigen um ihr Gebet dafür, dass Gott unserem Land seinen Frieden und seinen Segen schenken möge“, so die Bischöfe abschließend. (SL) (Fidesdienst, 17/04/2012)


Teilen: