AFRIKA/GUINEA BISSAU - Nach versuchtem Staatstreich ist die Lage ungewiss

Bissau (Fidesdienst) – „Heute Morgen ist die Lage ruhig. Doch die Radiosender strahlen ihre Programme vorübergehend nicht aus, weshalb es nicht einfach ist, an glaubwürdige Informationen zu gelangen“, so einheimische Beobachter aus Bissau zum Fidesdienst. In der Hauptstadt von Guinea Bissau versuchte eine Gruppe von Militärs gestern Abend, die Regierung des Landes zu stürzen.
„Derzeit gibt es keine Unruhen. Gestern Abend kam es vor der Residenz des Premierministers Carlos Domingos Gomes Junior zu Ausschreitungen. Es ist derzeit nicht klar, wo sich der Premierminister aufhält: manche berichten von einer Festnahme durch die Putschisten, andere teilen mit, er halte sich versteckt. Doch es ist schwierig, zuverlässige Informationen zu bekommen“, so der Beobachter, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte.
Die Putschisten teilen unterdessen mit, man habe mehrere Regierungsvertreter festgenommen. Gomes Junior sollte als Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten bei der für den 29. April geplanten zweiten Wahlrunde gegen den Oppositionsführer Kumba Yala antreten, der jedoch aus Protest gegen Unregelmäßigkeiten bei der ersten Wahlrunde zu einem Wahlboykott aufgerufen hat. (LM) (Fidesdienst, 13/04/2012)