AFRIKA/SÜDSUDAN - Spannungen zwischen Sudan und Südsudan könnten zu einem offenen Krieg führen

Donnerstag, 12 April 2012

Juba (Fidesdienst) – Der Südsudan wird die eigenen Gruppen nicht aus der umstrittenen Erdölregion Heglig zurückziehen. Das Gebiet wird von südsudanesischen Soldaten seit dem 10. April besetzen. Dies erklärte der sudanesische Präsident Salva Kiir heute vor dem sudanesischen Parlament. Heglig befindet sich in sudanesischem Staatsgebiet und gehört zu den Grenzregionen, um die sich die Regierungen in Juba und Khartum streiten. Ein weiteres strittiges Gebiet ist die Region Abyei, die derzeit von Soldaten aus Khartum besetzt wird. Kiir droht mit der Entsendung seiner Truppen, sollten die Vereinten Nationen die sudanesische Regierung nicht zum Rückzug der Soldaten bewegen können. Beide Regionen sind wichtige Erdölfördergebiete. Der Südsudan beklagt außerdem die Bombardierung von Benitu, der Hauptstadt des südsudanesischen Staates Unity durch die sudanesische Luftwaffe.
Unterdessen wachsen die Spannungen zwischen Sudan und Südsudan und es könnte sein, dass die Gefechte der vergangnen Wochen in einen offenen Krieg übergehen. Die Parlamente der beiden Staaten forderten die jeweilige Bevölkerung bereits auf, sich auf einen Konflikt vorzubereiten. Wie die Zeitung „Sudan Tribune“ mit Bezug auf die kenianische Zeitung „The Star“ auf den eigenen Internetseiten berichtet, sollen in Mombasa (Kenia) unterdessen chinesische Panzerfahrzeuge entladen worden sein, die für den Südsudan bestimmt sind. China kauft Erdöl aus dem Südsudan, das allerdings über sudanesisches Staatsgebiet transportiert werden muss, damit es nach Asien verschifft werden kann. Peking unterhält deshalb Beziehungen sowohl zu Khartum als auch zu Juba und versuchte bereits zwischen den beiden Staaten zu vermitteln. (LM) (Fidesdienst, 12/04/2012)


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