AFRIKA/MALI - Rebellen auf dem Vormarsch: in Mopti wächst die Angst vor einer Besatzung

Montag, 2 April 2012

Bamako (Fidesdienst) – „Unter den Einwohnern von Mopti wächst die Angst, dass die Rebellen die Stadt erobern könnten und viele Menschen sind zur Flucht entschlossen“, so ein Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Mali, wo Rebellen der Nationalen Befreiungsbewegung des Azawad (MNLA) die wichtigsten Orte im Norden des Landes besetzen, insbesondere in dem strategischen Dreieck zwischen Kidal, Gao und Timbuktu. „Mopti liegt an der Grenze zwischen dem Norden und dem Süden des Landes. Wenn die Rebellen den Norden befreien wollen, dann könnten sie bis dorthin vorstoßen und dann aufhören“, so der Beobachter zum Fidesdienst. „In Bamako ist die Lage derzeit noch ruhig. Die Militärs auf der Flucht aus dem Norden bewegen sich in Richtung Hauptstadt. Die Soldaten fliehen vor den Rebellen, weil sie nicht angemessen ausgerüstet sind“.
Die Militärjunta, die seit dem Putsch vom 22. März die Macht innehat, hat angesichts der schwierigen Situation im Norden versprochen, die konstitutionelle Ordnung wieder herzustellen. Die Putschisten hatten diesen Staatsstreich damit gerechtfertigt, dass sie damit gegen den Mangel an Waffen und Munition der Truppen im Norden vorgehen wollten. Unterdessen tagen heute Delegierte der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (CEDEAO/ECOWAS) in Dakar (Senegal) zu Beratungen über die Krise in Mali.
„Nun wird die CEDEAO bei der heutigen Sitzung in Dakar festlegen, wie die Übergangszeit aussehen wird. Man weiß nicht, ob der Präsident Amadou Toumani Touré seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen wird oder ob der Präsident der Versammlung als Staatsoberhaupt ad interim eintreten wird.“, so der Beobachter.
Der Vormarsch der MNLA-Rebellen führt im Land und in den Nachbarländern zu Sorge. Wie Beobachter aus diplomatischen Kreisen im Gespräch mit dem Fidesdienst betonen, „ist die Lage im Norden von Mali eine Folge des Krieges in Libyen. Die Rebellen der MNLA bestehen aus größtenteils aus Tuareg, die in den Reihen der Armee Gaddafis gekämpft haben und die nun wieder in ihre Heimat nach Mali und Niger zurückgekehrt sind. Unterdessen hat Niger die Grenzen zu Mali geschlossen und Maßnahmen zur Entwaffnung der Tuareg-Kämpfer auf den Weg gebracht, die aus Libyen zurückkehren. (LM) (Fidesdienst, 02/04/2012)


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