AFRIKA/SÜDSUDAN - Konflikt zwischen Sudan und Südsudan eskaliert: Bischöfe beraten im Rahmen einer außerordentlichen Versammlung

Dienstag, 27 März 2012

Juba (Fidesdienst) – „Es handelt sich um einen Krieg“, bekräftigt der südsudanesische Präsident Salva Kiir nach den jüngsten Gefechten, zu denen es heute Morgen an der umkämpften Gebieten an Grenze zum Sudan kam. „Zuerst wurden Bomben abgeworfen und dann wurden wir mit Bodeneinheiten angegriffen“, so Kiir gegenüber der BBC. Zu weiteren Angriffen der von bewaffneten Milizen unterstützten sudanesischen Soldaten soll es nach Angaben der Regierung in Juba auch in Jau, Pan Akuach und Tshwin im Inneren des Südsudan gekommen sein.
„Seit etwa sechs Monaten kommt es im Grenzgebiet immer wieder zu Bombenagriffen des Sudan, bei denen bereits viele Menschen ums Leben kamen. Wenn man sich die Landkarte anschaut, sieht man, dass es sich um eine Art Spitze handelt, die in das sudanesische Staatsgebiet hineinreicht. Deshalb ist diese Region unter strategischen Gesichtspunkten so wichtig“, so ein Beobachter aus Kreisen der Kirche im Südsudan, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte.
„Bombenangriffe aus der Luft können nur von Khartum aus geflogen werden“, so der Beobachter weiter, denn „der Südsudan besitzt keine Kampfflugzeuge, nur Helikopter. „Die Armee des Südsudan (SPLA) erklärte, dass man in sudanesisches Territorium vorgedrungen sei. Es ist das erste Mal seit der Unabhängigkeit (im Juli 2011). Die SPLA ist nach Heglig vorgedrungen, wo der Sudan, der durch die Unabhängigkeit des Südsudan 75% der Erdölreserven verloren hat, eine seiner größten Erdölförderanlagen besitzt, die ihm noch geblieben sind. Diese jüngsten Ereignisse sind von großer Tragweite und beweisen, dass es sich hier um einen Krieg um das Erdöl handelt“, so der Beobachter weiter.
„Die Spannungen zwischen den beiden Staaten, kam es im unabhängigen Südsudan bereits zu einer schweren Wirtschaftskrise. Es gibt einen Preisanstieg von 200%. Im Sudan ist die Krise noch schlimmer“, so der Beobachter abschließend.
Unterdessen befassen sich die Bischöfe des Südsudan im Rahmen einer außerordentlichen Situation in Juba mit der Zuspitzung der Situation. Dies teilt das Erzbistum Juba dem Fidesdienst mit. (LM) (Fidesdienst, 27/03/2012)


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