AMERIKA/MEXIKO - Papst Benedikt XVI. besucht als erster Papst Guanajuato: der mexikanische Staat hat politische und religiöse Symbolkraft

Freitag, 23 März 2012

Guanajuato (Fidesdienst) – Papst Benedikt XVI. ist der erste Papst, der Guanajuato besucht. Der Staat im Zentrum Mexikos ist zum einen für seine wichtige Rolle im Unabhängigkeitskampf des Landes bekannt, wird aber auch als „katholischster Staat Mexikos“ bezeichnet. Die Verfassung des Staates basiert auf grundlegenden Prinzipien der katholischen Kirche: zum Beispiel sind Abtreibungen verboten. Papst Johannes Paul II. hatte bei seinen insgesamt fünf Besuchen in Mexiko Guanajuato nicht besucht.
In einer Verlautbarung des Generalsekretärs der Bischofskonferenz und Weihbischofs von Texcoco, Victor Rene Rodriguez Gomez, erklärt dieser, dass der Besuch des Papstes sowohl unter politischen als auch unter religiösen Gesichtspunkten „Symbolkraft“ hat, da das Land im kollektiven Gedächtnis der Mexikaner als Wiege des Unabhängigkeitskampfes gegen Spanien gilt. Damals forderte der katholische Priester Miguel Hidalgo die Bürger auf, zu den Waffen zu greifen. Auf der Fahne der Unabhängigkeitskämpfer war die Gottesmutter von Guadalupe dargestellt. Zu den Anlässen des Papstbesuchs gehören auch die Feiern zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeit in verschiedenen Ländern Lateinamerikas.
Bischof Victor Rene Rodriguez Gomez erinnert auch daran, dass in den Jahren von 1926 bis 1929 die so genannte „Guerra Cristera“ stattfand: Katholiken kämpften gegen die Regierung, die die Aktivitäten der Kirche einschränken wollte und öffentliche Gottesdienste verbot und Priestern untersagte, außerhalb der Gottesdienste die Sutane zur tragen. Die heftigsten Kämpfe fanden im Zentrum des Landes in der so genannten Region „El Bajio“, zu der auch Guanajuato gehört. Bei dem Konflikt kamen Tausende Menschen gewaltsam ums Leben darunter auch Katholiken, die sich an diesem blutigen Krieg beteiligten und heute als Märtyrer verehrt werden. Papst Johannes Paul II. sprach 25 mexikanische Märtyrer heilig.
„In diesem Sinne besitzt Guanajuato große Symbolkraft“, so Bischof Victor Rene Rodriguez Gomez, „Der Papst wird nicht die Basilika von Guadalupe besuchen, die zu den größten Wahrzeichen des katholischen Glaubens im Mexiko gehört, sondern das Christkönigs-Monument auf dem Berg Cubilete, das vor allem für die Identität des mexikanischen Volkes steht und an all diejenigen erinnert, die zu ihrer Zeit, im Kampf um Religionsfreiheit Zeugnis von ihrem Glauben abgelegt haben“. (CE) (Fidesdienst, 23/03/2012)


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