AFRIKA/NIGERIA - Erzbischof von Jos zu möglichen Verhandlungen der Regierung mit der Boko-Haram-Sekte: „Man muss herausfinden, wer die Sekte unterstützt“

Freitag, 16 März 2012

Abuja (Fidesdienst) – „Ich weiß nicht, was die Regierung tut, doch meiner Ansicht nach, ist die Boko-Haram-Gruppe skrupellos, denn sie schreckt auch nicht davor zurück, Selbstmordattentäter loszuschicken, die sich selbst und andere Menschen töten“, so Erzbischof Ignantius Ayau Kaigama von Jos zum Fidesdienst in einem Kommentar zu möglichen indirekten Verhandlungen zwischen der nigerianischen Regierung und der Boko-Haram-Sekte. Am 11. März hatte die Sekte ein Selbstmordattentat auf eine katholische Kirche in Jos verübt (vgl. Fidesdienst vom 12/03/2012).
„Die Regierung sollte vielmehr herausfinden, wer die Sekte finanziert“, so der Erzbischof weiter, „Es gibt einflussreiche Kräfte, die die Sekte mit Bomben, Fahrzeugen, Geld und Logistik versorgen. Man sollte herausfinden, wer diese Kräfte sind, die böse Absichten gegen Nigeria hegen“.
„Wenn man sieht, wie technologisch hochwertig die Sprengsätze sind, die die Boko-Haram-Gruppe verwendet, dann wird deutlich, dass deren Mitglieder außerhalb Nigerias bestens ausgebildet wurden“, betont der Erzbischof, „Doch darum sollten sich unsere Sicherheitsdienste kümmern, die herausfinden sollten, wer diese Terroristen sind, wer sie unterstütz, wo sie ausgebildet werden, etc. Bis vor kurzem gab es in Nigeria weder Selbstmordattentate noch technisch ausgereifte Sprengsätze. Dies muss alles irgendwo her kommen. Ich hoffe, dass unserer Regierung mit internationaler Unterstützung den Ursprüngen auf den Grund kommt.“
Erzbischof Kaigama ist trotzdem zuversichtlich und erklärt im Zusammenhang mit einem Besuch beim Gouverneur des Landes: „Wir werden mit ihm über unsere Sorgen und unsere Verbundenheit mit dem Opfern der Gewalt sprechen und dabei auch das Engagement der Kirche für den Frieden hervorheben. Er wird auf die Arbeit unserer Priester, Ordensleute und Laien zählen können, wenn es um die Beruhigung der Gemüter geht. Niemand möchte in unnütze Gewalt verwickelt werden, Auch wenn die vielen Opfer die Menschen wütend machen, versuchen alle zur Normalität zurückzukehren“. (LM) (Fidesdienst, 16/03/2012)


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