AFRIKA/NIGERIA - Erzbischof zum Blutbad in Jos: „Pfadfinder haben verhindert, dass die Autobombe in der Kirche explodieren konnte“

Montag, 12 März 2012

Jos (Fidesdienst) – Es waren Pfadfinder, die verhindert haben, dass der Selbstmordattentäter am gestrigen Sonntag, den 11. März, auf die Kirche „Saint Finbarr“ in Jos, der Hauptstadt des nigerianischen Staates Plateau, noch schlimmere Folgen hatte. „Die Pfadfinder, hatten sich am Sonntagmorgen am Tor beim Eingang zur Pfarrei versammelt, als der Attentäter mit seinem Fahrzeug dort vorfuhr. Sie haben ihn dort aufgehalten und im Fragen gestellt. Dann kam es zur Explosion. Es war 10.25 Uhr und der Gottesdienst war noch nicht zu Ende“, so Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama von Jos zum Fidesdienst.
„Wir haben den Verdacht, dass das Attentat im Auftrag der Boko-Haram-Sekte verübt wurde“, so der Erzbischof weiter, „doch zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann noch niemand bestätigen, dass dies tatsächlich zutrifft und ob der Attentäter ein Einheimischer war oder anderswo herkommt“.
Nach Presseberichten soll es nach Bekanntwerden der Nachricht von dem Attentat zu Übergriffen junger Christen in den muslimischen Vierteln der Stadt gekommen sein. Insgesamt sollen rund ein Dutzend Menschen ums Leben gekommen sein.
In der Region um Jos kommt es unterdessen seit Jahren zu Konflikten zwischen denn verschiedenen Stämmen und Religionen. „Ich frage mich“, so der Erzbischof von Jos abschließend, „welches Ziel Menschen verfolgen, die ein Attentat auf eine Kirche planen. Erst vor zwei Wochen wurde hier in Jos eine protestantische Kirche auf ähnliche Weise angegriffen“. (LM) (Fidesdienst, 12/03/2012)


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