AMERIKA/PERU - Erzdiözese Huancayo: Wiederaufnahme der Aktivitäten der Hüttenwerke erst wenn der Schutz des Lebens, der Gesundheit und würdiger Arbeitsbedingungen gewährleistet ist

Donnerstag, 1 März 2012

Huancayo (Fidesdienst) – Die Erzdiözese Huancayo äußert sich in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, zur Situation der Bevölkerung von La Oroya im Zusammenhang mit den Problemen im Bergbausektor (vgl. Fidesdienst, 25/02/2012) und wendet sich dabei an die peruanische Regierung, den Kongress, die Regionalverwaltung in Junin und an die Öffentlichkeit.
Die katholische Kirche erinnert daran, dass sich seit dem Stillstand der Hüttenwerke in La Oroya (Complejo Metalúrgico de La Oroya, CMLO) im Jahr 2009 die Qualität der Luft in der Region bis zum Dezember 2011 merklich gebessert hat und der Wert der Schwefel- und Bleikonzentration um 99,5% bzw. 98,8% zurückgegangen sind. Dies habe sich bereits auf den Gesundheitszustand der Menschen ausgewirkt: im November 2011 sei nach zweijährigem Stillstand der Hüttenwerke bei über 52% der Untersuchten ein Bleigehalt von weniger als 10 Mikrogramm im Blut festgestellt worden.
Das Erzbistum beklagt unterdessen, dass das das Bergwerksunternehmen „Don Rune Per“ (DRP) bereits eine Verlängerung der Frist der Anpassung an das Umweltschutzprogramm PAMA („Programa De Adecuacion Y Manejo Ambiental) erhalten, dessen Bestimmungen aber nicht eingehalten hat, weshalb es unverantwortlich sei, dass das Unternehmen nun bei der Regierung einer weitere Fristverlängerung um 30 Monate beantrage, da dies die Gesundheit der Einheimischen ernsthaft gefährden würde.
Angesichts eines solchen Antrags auf Verlängerung der Fristen zur Umsetzung des PAMA-Programms dürfe man nicht schweigen, weil dies gegen die Würde und die Gewährleistung der Gesundheit der Menschen in La Oroya verstoße und die Arbeiter zwinge unter Bedingungen zu arbeiten, die für sie tödlich sind.
Das Erzbistum erinnert in diesem Zusammenhang auch an die Botschaft von Papst Benedikt XVI. zur Fastenzeit, in der es heißt: „Vor dem Bösen darf man nicht schweigen. Ich denke hier an die Haltung jener Christen, die sich aus menschlichem Respekt oder einfach aus Bequemlichkeit lieber der vorherrschenden Mentalität anpassen, als ihre Brüder und Schwestern vor jenen Denk- und Handlungsweisen zu warnen, die der Wahrheit widersprechen und nicht dem Weg des Guten folgen“ (Botschaft von Papst Benedikt XVI. für die Fastenzeit 2012, Nr.1).
Vor diesem Hintergrund fordert die Erzdiözese Huancayo die Wiederaufnahme der Tätigkeit des Hüttenwerkkomplexes in La Oroya erst nach der vollständigen Umsetzung des Umweltschutzprogramms (PAMA), „damit das Leben, die Gesundheit und würdige Arbeitsbedingungen für die Menschen garantiert sind“. (CE) (Fidesdienst, 01/03/2012)


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