AFRIKA/NIGERIA - Erzbischof von Abuja: „Christen müssen Attentätern vergeben, doch der Staat hat die Aufgabe einzugreifen und ihre Aktivitäten zu beenden“

Dienstag, 28 Februar 2012

Abuja (Fidesdienst) – „Die Gefahr liegt in der Luft“, so Erzbischof John Olorunfemi Onaiyekan von Abuja in seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst zur Vollversammlung der Nigerianischen Bischofskonferenz, die derzeit in der nigerianischen Hauptstadt tagt. Erzbischof Onaiyekan bezog sich damit insbesondere auf die Attentate der Boko-Haram-Sekte und die Drohbotschaften, die im ganzen Land weiterhin im Umlauf sind-
„Was uns am meisten Sorge bereitet ist, dass diejenigen, die diese Gewalt ausüben, vorgeben aus religiösen Gründen zu handeln und immer wieder erklären, man ermorde andere Menschen im Namen der Förderung des Islam. Sie behaupten immer noch, dass ihr Ziel die Verwandlung Nigerias in einen islamischen Staat auf der Grundlage ihrer eingeschränkten Auslegung dieser Religion sei. Wir danken Gott, dass erwürdige und viel geachtete führende islamische Religionsvertreter im ganzen Land unmissverständlich Abstand von diesen fanatischen Mörderbanden nehmen“, so der Bischof weiter.
Erzbischof Onaiyekan erinnerte außerdem an die Opfer der Attentate und die große Anzahl der Vertriebene, die ihre Heimat verlassen, weil sie sich nicht mehr sicher fühlen und spüren. Er spüre eine „ernsthafte Gefahr, der Spaltung in den Gemeinden“, da die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Beziehungen Christen und Muslimen auf eine harte Probe gestellt werden. Erzbischof Onaiyekan betont, dass „die Ingenieure der Spaltung“ darauf abzielen die Nigerianer in verfeindete Lager zu spalten. Die Christen forderte der Erzbischof zur Vergebung und Umkehr der Herzen auf. Gleichsam forderte er aber auch das Eingreifen der verantwortlichen Behörden zur Beendigung der Gewalt.
Eine Sichtweise, die auch der Präsident des nigerianischen Senats, David Mark, teilt, der im Rahmen der Vollversammlung zu den Teilnehmern sprach und Christen um Vergebung für die Attentäter bat: „Während wir katholische Gläubige um Vergebung gegenüber den Attentätern bitten, muss der Staat dafür Sorgen, dass Gesetze eingehalten werden. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, zu vergeben. Der Staat muss dafür sorgen, dass diejenigen, die solche Gräueltaten verüben angemessen bestraft werden“. (LM) (Fidesdienst, 28/02/2012)


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