AMERIKA/HONDURAS - Gewalt ist im ganzen Land weit verbreitet: Kinder werden missbraucht, verkauft und ausgebeutet

Mittwoch, 22 Februar 2012

Tegucigalpa (Fidesdienst) – Honduras ist das ärmste unter den sieben Ländern Mittelamerikas und besonders beklagt das Land die weit verbreitete Gewalt gegen Minderjährige. Bei etwas über 8 Millionen Einwohnern gibt es 82,1 Morde je 100 Einwohner. 80% der Bevölkerung ist arm oder sehr arm. Rund 20% gehören der Mittel- oder Unterschicht an. Die Bevölkerung besteht zu 51% aus Jugendlichen aus Kindern, von denen jeden Tag mindestens eines auf gewaltsame Weise ums Leben kommt. In wenigen Jahren wurden insgesamt 7.300 Jugendliche ermordet. Wie aus Daten des Kinderhilfswerks „Casa Alianza“ hervorgeht, werden jeden Tag 3 junge Menschen im Alter unter 22 Jahren getötet. Armut ist weit verbreitet, eine halbe Million Kinder besuchen keine Schule, viele arbeiten bereits im Alter von 6 oder 7 Jahren. Rund 20.000 Kinder im Alter zwischen 8 und 18 Jahren müssen als Haushaltshilfen arbeiten und werden körperlich oder physisch Missbraucht; rund 300.000 Kinder arbeiten in Bergwerken, Kaffee- oder Zuckerplantagen oder beim Fischfang. 150.000 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren verrichten gefährliche Arbeiten.
Honduras ist ein Umschlagplatz für den Drogenhandel, es befinden sich Millionen Waffen im Umlauf, das organisierte Verbrechen ist weit verbreitet. Jedes Jahr versuchen 80.000 bis 100.000 Honduraner, einschließlich vieler Kinder, illegal in die Vereinigten Staaten auszuwandern. Viele kommen bei diesem Versuch ums Leben. Besonders Gewalt gegen Kinder ist weit verbreitet und oft findet die Gewalt in den eigenen Familien statt.
Das Kinderhilfswerk „Casa Alianza“ ist seit 1978 in Honduras tätig. Die Einrichtung arbeitet rund um die Uhr und hilft Kindern in Not. Oft suchen bis zu 180 Kinder Zuflucht in der „Casa Alianza“. Im Rahmen des Hilfsprogramms „Querubines“ leben 25 Kinder in der Einrichtung, die aus sexueller Sklaverei befreit werden konnten. Zu den Initiativen der Einrichtung gehört auch ein Programm, das sich um die Rückführung der Kinder zu den Familien bemüht, in dessen Rahmen rund 120-150 Kinder pro Jahr zu den eigenen Angehörigen zurückkehren können. Das Zentrum versorgt bedürftige Kinder mit Mahlzeiten und Kleidung und versucht den Schulbesuch zu unterstützen. Nicht zuletzt versucht die Einrichtung Minderjährige im Rahmen entsprechender Therapien von der Drogenabhängigkeit zu befreien. (AP) (Fidesdienst, 22/02/2012)


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