AMERIKA/KOLUMBIEN - Bischöfe: „Die FARC hat sich von einer politischen Bewegung in einer Terrorgruppe verwandelt“

Dienstag, 7 Februar 2012

Bogotà (Fidesdienst) – Der Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ruben Salazar Gomez von Bogotà erklärte bei der Eröffnung der Vollversammlung der Bischofskonferenz, dass die ehemalige revolutionäre Bewegung FARC „sich von einer politischen Bewegung in einer Terrorgruppe verwandelt hat“. In diesem Zusammenhang forderte er eine Beendigung der Terroranschläge, die im Land zahlreiche unschuldige Opfer fordern. Der Erzbischof betonte dabei auch: „Das land kann den Schmerz, die Tränen und den Verlust unschuldiger Menschen nicht länger ertragen“. „Wir wissen, dass es viele soziale Probleme gibt, doch Gewalt ist keine Lösung“, so Erzbischof Salazar Gomez weiter.
Zuletzt waren bei einem Sprengstoffattentat der FARC in der vergangenen Woche 18 Menschen getötet und rund einhundert verletzt worden. „Die Guerillakämpfer sind verzweifelt und wollen um jeden Preis auf sich aufmerksam machen“, so der Erzbischof „dabei werden unschuldige Einwohner des Landes Opfer dieses Vorgehens der FARC“.
Vom 6. bis 10. Februar tagen rund 90 Bischöfe aus allen Teilen des Landes im Rahmen ihre Vollversammlung in Pakistan. Bischof Salazar Gomez bezeichnete den Konflikt im Land als „chronisch und tief verwurzelt“ und die Gesellschaft des Landes als „ungerecht“ mit „höchst beunruhigenden Elementen der strukturellen Ungerechtigkeit“. „Der Staat ist schwach“, so die eindeutigen Worte des Kirchenvertreters in der Eröffnungsansprache, „und es gibt keine effektive Präsenz auf dem Staatsgebiet, was kriminellen Kräften erlaubt, weite Teile des Landes einzunehmen und die eigenen Gesetze der Gewalt einzuführen. Die Anwendung der Gesetze zur Entschädigung von Opfern und zur Rückgabe des Besitzes an die Enteigneten, hat eine verheerende Landkarte gezeigt, auf der Millionen von Menschen erscheinen, die aus verschiedenen Gründen zu Opfern des Missbrauchs wurden, der zutiefst gegen ihre Grundlegende Rechte verstieß. Dies müssen wir uns bewusst machen, damit diese Entwicklung endgültig hinter sich lassen kann, die die Konsolidierung des Friedens verhinderte und die notwendigen Prozesse auf den Weg gebracht werden können, die Gerechtigkeit und Solidarität zum Ziel haben, damit es eine wahre Zusammenleben unter allen kolumbianischen Bürgern gibt“.
„Es geht darum mit Hilfe aller Wege zur Überwindung des sozialen Konflikts zu finden“, so der Erzbischof weiter, „und Verhandlungen mit den bewaffneten Gruppen auf den Weg zu bringen, damit ihr sinnloser Krieg beendet wird und wir gemeinsam ein gerechtes und solidarisches Land aufbauen können.“
Anschläge der vergangenen Woche galten Polizeistationen in Tumaco und Villa Rica in den Verwaltungsbezirken Narino und Causa (Südwesten) und einem Hotel in der Gemeinde Cajamraca im Verwaltungsbezirk Tolima. (CE) (Fidesdienst, 07/02/2012)


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