ASIEN/INDIEN - Kaschmir: christliche Schulen sind Zielscheibe radikalislamischer Gruppen

Montag, 30 Januar 2012

Srinagar (Fidesdienst) – Christliche Schulen im indischen Staat Kaschmir sollen muslimische Schüler zum Christentum bekehren und sind deshalb Zielscheibe radikalislamischer Gruppen. Nachdem bereits drei Missionare von einem muslimischen Gericht in Kaschmir des Landes verwiesen wurden, werden nun auch christliche Bildungseinrichtungen Opfer von Gewalt.
Wie die Nichtregierungsorganisation „Catholic Secular Forum“ berichtet, wurde eine Kampagne gegen christliche Schulen auf den Weg gebracht, die in dem indischen Unionsstaat mit muslimischer Mehrheit seit über einem Jahrhundert existieren. Man wirft der jeweiligen Schulleitung vor, sie versuche muslimische Schüler zum Christentum zu konvertieren. Während der vergangenen 20 Jahre soll dies in 20.000 Fällen geschehen sein. Christliche Schulen in Kaschmir werden von über 7.000 Schülern besucht, davon sind 99% Muslime. Insgesamt gibt es rund 100 katholische Schulen in dem Staat, in dem rund 18.000 Katholiken leben.
Am Samstag, den 28. Januar gelangten zwei Eindringlinge auf das Gelände der katholischen Schule der Pfarrei von der Heiligen Familie in Srinagar, wo sie das Motorrad des Gemeindepfarrers in Brand steckten. Die bereits im Jahr 1893 gegründete Schule werde heute noch von den Einheimischen sehr geschätzt, so christliche Beobachter vor Ort.
Vor Übergriffen warnen auch der „Global Council of Indian Christians“ und die „Evangelical Fellowship of India“. Sie fordern vom Premierminister von Kaschmir, Omar Abdullah, Garantien für die Sicherheit der christlichen Glaubensgemeinschaft, die „angesichts einer Hetzkampagne verängstigt ist, zu der es nach dem Ausweisungsurteil gegen drei christliche Missionare kam“. Wie einheimische Beobachter berichten, haben christliche Familien aus Angst vor Gewalt den Staat bereits verlassen. (PA) (Fidesdienst, 30/01/2012)


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