EUROPA/SPANIEN - Kardinal Carlos Amigo zur Wirtschaftskrise: „Es wir zu viel über Zahlen und zu wenig über Menschen gesprochen“

Montag, 23 Januar 2012

Sevilla (Fidesdienst) – In einem Interview mit der Tageszeitung „Diario de Sevilla“ äußerte sich der emeritierte Erzbischof der Stadt, Kardinal Carlos Amigo Vallejo, besorgt im Hinblick auf die Krise. Der Kardinal wird am 26. Januar für seine 27jährige Tätigkeit im Dienst der Stadt Sevilla den „Manuel Clavro“-Preis erhalten.
Zur derzeitigen Wirtschaftskrise sagte der Kardinal: „Es ist logisch, dass wir dieses Thema in allen Zeitungen auf den Titelblättern finden… Es ist wichtig, dass wir angesichts eines so ernsten Problems wachsam bleiben, doch wir sollten dabei vor allem an diejenigen denken, die ganz besonders darunter leiden, keine Arbeit haben und dabei eine Familie versorgen müssen. Es entsteht der Eindruck, als ob zu viel über Zahlen und zu wenig über Menschen gesprochen wird… Diese Krise stellt die Person in den Hintergrund und ist vor allem an Wirtschaft, Technologie und Wohlstand interessiert; doch das darf nicht so sein, denn es gibt keinen Wohlstand, wo es den Menschen nicht gut geht. Das ist absurd!“.
„Was die Gesellschaft braucht, ist ein christlicher Lebensstil“, so der Kardinal weiter, „Diesen wichtigen Aspekt versucht auch der Heilige Vater mit dem Jahr des Glaubens zu vermitteln, in dessen Mittelpunkt die Neuevangelisierung steht. Die Kirche muss das weitergeben, was sie besitzt. Und das ist Jesus Christus. Die soziale und karitative Tätigkeit der Kirche ist großartig, und wir sehen wie dies auch in der heutigen Krisenzeit zutrifft. Die Krise wird andauern, doch wir dürfen uns dabei nicht von Zahlen beeindrucken lassen. Jesus schickt Menschen, Personen… Wo es Arme gibt, dort muss man sich in ihren Dienst stellen und Gott dafür danken, dass man es tun darf“, so der Kardinal abschließend. (CE) (Fidesdienst, 23/01/2012)


Teilen: