AFRIKA/NIGERIA - Erzbischof von Abuja beklagt Drohungen gegen Christen und fordert staatlichen Schutz

Donnerstag, 19 Januar 2012

Abuja (Fidesdienst) – Erzbischof John Olorunfemi Onaiyekan von Abjua berichtet von der Entsendung von Kurznachrichten (sms) auf Mobiltelefone, „die besagen, dass muslimische Gruppen Massaker an Christen im Norden des Landes planen. Viele Menschen sind davon zutiefst verängstigt. Auf der Grundlage der Erfahrung der Vergangenheit ist verständlich, dass man solche Drohungen ernst nehmen muss. Wir dürfen im Hinblick auf Fragen über Leben und Tod kein Risiko eingehen“.
Dies betont der Erzbischof von Abuja in einem Hirtenbrief, der dem Fidesdienst vorliegt, in dem er die Gläubigen jedoch auch aufruft, auf Gott zu vertrauen, „was nicht bedeutet, dass wir untätig bleiben sollen“.
In diesem Zusammenhang fordert Erzbischof Onaiyekan die Gläubigen auf, sich um die eigene Sicherheit zu bemühen: „Wir müssen wachsam sein, was unsere Sicherheit anbelangt: in unseren Wohnungen, am Arbeitsplatz und insbesondere auch in unseren Kultstätten“. Dabei bittet er Gemeindemitglieder, die in diesem Bereich Erfahrung besitzen, sich für die Gewährleistung der Sicherheit in den Einrichtungen der Kirche zur Verfügung zu stellen,
„Gleichsam“, so der Erzbischof weiter, „begrüßen wir die Sicherheitsdienste der Regierung. Wir erwarten, dass diese auch in der Zukunft wirksam sein werden und mit unseren Sicherheitsvorkehrungen koordiniert werden. Die Tatsache, dass wir auf staatliche Unterstützung bei der Gewährleistung unserer Sicherheit, insbesondere an den Kultstätten, zählen können, ist unser Recht als Bürger, die das Gesetz respektieren, und es ist die Pflicht des Staates“.
Erzbischof Onaiyekan beklagt, dass man versucht „Christen gegen Muslime aufzuhetzen und damit einen Konflikt zwischen den beiden Glaubensgemeinschaften heraufzubeschwören“. „Vielmehr müssen wir in diesem Moment die guten Beziehungen zu unseren muslimischen Mitbürgern besonders pflegen“, so der Erzbischof weiter.
Abschließend bittet Erzbischof Onaiyekan die nigerianischen Gläubigen um ihr Gebet für das Land. Am Ende jedes Gottesdienstes sollen solche Gebete vor dem Schlusssegen stattfinden, mit denen die Gläubigen um die Fürsprache der Gottesmutter und um den Schutz für die Gemeinden und um die Umkehr der Herzen derjenigen bitten sollen, „die im Land Tod und Schrecken verbreiten.“ (LM) (Fidesdienst, 19/01/2012)


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