AFRIKA/NIGERIA - Bischof von Sokoto: „Habt keine Angst: ein anderes Nigeria ist möglich“

Dienstag, 17 Januar 2012

Abuja (Fidesdiesnt) – „Habt keine Angst“ lautet der Titel eines Hirtenbriefs von Bischof Matthew Hassah Kukha von Sokoto, der Hauptstadt des gleichnamigen Staates im Nordwesten Nigerias. Bereits am 10. Dezember 2011 hatte Bischof Kukah in einem Radiointerview an die Nigerianer appelliert und sie gebeten, sich durch die jüngsten Ereignisse (insbesondere die Attentate der Boko-Haram-Sekte) nicht verängstigen zu lassen. „Seither hat sich die Lage noch weit über unsere Vorstellungskraft hinaus zugespitzt“, gesteht der Bischof in seinem Hirtenbrief. „An Weihnachten explodierte ein Sprengsatz in der katholische Kirche „St. Theresa“ in Madalla im Staat Niger und tötete über 30 Personen. Viele unschuldige Menschen wurden verletzt. Nur zwei Tage danach kamen im Staat Ebonyi weitere sechzig Menschen ums Leben und Hunderte Menschen wurden vertrieben. Am Neujahrstag gab der Präsident schließlich bekannt, er werde die Subventionen für Benzin abschaffen, was im Land zu von Gewalt gekennzeichneten Demonstrationen führte“, so der Bischof von Sokoto.
Der Bischof macht drei Vorschläge für einen Ausweg aus dieser Situation. An erste Stelle solle man für das Land beten und insbesondere dafür, dass es gelingt, die Korruption abzuschaffen. An zweiter Stelle stehe die Solidarität unter den verschiedenen Glaubensgemeinschaften. „Die Korruption hat das Gewebe unserer Gesellschaft zersetzt. Die Unfähigkeit des Staates, Kriminelle zu bestrafen, hat den Eindruck entstehen lassen, dass es einen Konflikt zwischen Christen und Muslimen gibt“, so der Bischof, „In einer solchen Situation ist dies nur ein Vorwand, der unser Augenmerk vom eigentlichen Problem ablenken soll: der Korruption. Als Nigerianer, Christen und Muslime, müssen wir gemeinsam dafür garantieren, dass unsere Ressourcen auf korrekte Weise für das Gemeinwohl eingesetzt werden“.
Abschließend fordert er die Religionsführer verschiedenen Glaubensgemeinschaften auf, Gewalt und Korruption gemeinsam zu verurteilen. Denn „ein anderes Nigeria ist möglich“, so Bischof Kukah, der in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass die Proteste der Bevölkerung gegen den Anstieg der Benzinpreise dazu geführt haben, dass die Regierung ihre Schritte wieder rückgängig gemacht hat (vgl. Fidesdienst vom 16/01/2012). (LM) (Fidesdienst vom 17/01/2012)


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