AFRIKA/SÜDSUDAN - Vertreter des Sudan und des Südsudan suchen gemeinsam nach Lösungen für offene Fragen

Montag, 16 Januar 2012

Juba (Fidesdienst) – Vertreter der Regierungen des Sudan und des Südsundan werden sich am morgigen 17. Januar in Addis Abeba (Äthiopien) zu Gesprächen treffen, bei dem man sich mit Fragen befassen wird, die nach Lösungen für Fragen suchen, die nach der Unabhängigkeit im Juli 2011 offen bleiben: Dabei geht es insbesondere um die Besteuerung des Erdöltransits, den Grenzverlauf, die Region Abyei und die Frage der Staatsbürgerschaft für Südsudaner, die im Norden leben.
Für Erdöltransporte vom Südsudan, die über den Nordsudan führen, will die Regierung in Khartum eine Steuer in Höhe von 35 Dollar pro Barrel verlangen, wenn diese Infrastrukturen des Nordens in Anspruch nehmen. Die Regierung des Südsudan will auf Anraten von Experten der Afrikanischen Union eine Gesamtpaket im Umfang von 2,6 Milliarden anbieten und die Steuer dafür auf 74 Cent pro Barrel reduzieren.
In der vergangenen Woche gab die Regierung in Khartum unterdessen einem chinesischen Unternehmen Anweisungen zum Export von 650.000 Barrel Rohöl ohne vorherige Genehmigung durch die Regierung des Südsudan. Diese Ladung hat einen Wert von über 650 Millionen Dollar. Ein Sprecher der Regierung in Khartum teilte in diesem Zusammenhang mit, man habe das Rohöl in Form einer Schadenersatzzahlung für die Nutzung Infrastrukturen des Nordens durch den Südsudan beschlagnahmt.
Eine weitere schwierige Frage ist die Staatsbürgerschaft von über 700.000 Südsudanesen, die im Sudan leben und ab April dieses Jahres ausgewiesen werden könnten. Der UN-Menschenrechtskommissar Antonio Guterres bat die Regierungen der beiden Länder um eine humane und würdige Lösung für die Rückführung derjenigen die dies wünschen und eine Legalisierung des Status derjenigen, die es vorziehen, weiterhin im Sudan zu leben. (LM) (Fidesdiesnt, 16/01/2011)


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