AFRIKA/NIGERIA - Christen flüchten vor der Gewalt der „Boko-Haram-Sekte“ und ihrer „neuen Strategie“

Samstag, 7 Januar 2012

Lagos (Fidesdienst) – Nigerianische Christen aus einheimischen Volksstämmen im Staat Yobe sind verängstigt und wollen ihre Heimat verlassen, nachdem die islamische „Boko Haram“-Sekte dort mit neuer Gewalt droht und Anschläge auf Kirchen und Wohnungen von Christen verübt. Dies teilen einheimische Beobachter aus Nigeria dem Fidesdienst mit, die dran erinnern, dass „die Menschen im Norden nach Ablauf des Ultimatums der Miliz, die Christen zum Verlassen der Region auffordert in Angst und Ungewissheit leben.“
Die „Boko Haram“-Sekte verübt weitre Anschläge im Norden des Landes obschon Präsident Jonathan um der Gewalt vorzubeugen in vier Staaten den „Notstand“ ausgerufen hat und die Grenze zu Kamerun, Tschad und Niger schließen ließ. Wie die Beobachter gegenüber dem Fidesdienst betonten hat die Sekte „eine neue Strategie“, die dazu dienen soll „das Notstandsdekret zu umgehen. Sie beobachten die christlichen Gemeinden, und greifen dann gezielt in der Nacht einzelne Häuser und Kapellen an“.
Wie aus Berichten der Nichtregierungsorganisation „Christian Solidarity Worldwide“ hervorgeht, die vor Ort in der Hauptstadt des Staates Yobe in Damaturu tätig ist, drangen bewaffnete Männer dort in eine christliche Einrichtung in der Gashu’a Road ein, wo sie zwei Menschen töteten und zahlreiche Personen verletzten. Die Miliz verübte unterdessen auch weitere Sprengstoffanschläge in Borno und Jigawa und Gombe. Wie einheimische Christen berichten, „besteht die Gefahr, dass es zu Racheakten kommt, die zu weiterer Gewalt und Blutvergießen führen“.
P. Timothy Lehane Barret, Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung, der Nigeria vor kurzem besuchte betont im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Die Boko-Haram-Sekte vertritt nicht die nigerianischen Muslime: ich habe bei vielen interreligiösen Initiativen festgestellt, dass einheimische Muslime die Arbeit der Christen schätzen. Wir möchten den Christen in Nigeria jedoch versichern, dass sie nicht alleine sind und dass viele Gemeinden in aller Welt für sie beten und sich mit ihnen verbunden fühlen. Ich weiß, dass die Christen in Nigeria, die selbst leiden auch für andere Christen in Not beten aber auch für ihre Feinde, d.h. für diejenigen, die sie angreifen und ermorden“. (PA) (Fidesdienst, 07/01/2012)


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