OZEANIEN/AUSTRALIEN - Bekämpfung des Terrorismus und Prävention: Nach seiner Wiederwahl will der australische Premierminister John Howard vor allem den Terror in Südostasien bekämpfen. „Terroristen haben keinen Respekt vor Schwäche, sie nutzen einen Rückzug aus und bestrafen die Unentschlossenheit“

Mittwoch, 13 Oktober 2004

Sydney (Fidesdienst) - John Howard, der zum vierten Mal in das Amt des australischen Premierministers gewählt wurde plant präventive militärische Aktionen zur Zerstörung von Terrorzellen in Südostasien, darunter auch Blitzoperationen gegen Terrorgruppen in allen Ländern der Region.
Der wieder gewählte Premierminister vertrat diese Position auch bereits in der Vergangenheit und war dafür von seinen Nachbarländern zum Teil heftig kritisiert worden. Der malaiische Ministerpräsident Mahathir Mohamad bezeichnete Australien als „Agent im Dienst der USA“ und auch aus Indonesien und den Philippinen kamen ähnliche Proteste. Doch Howard wusste um seine Beliebtheit unter den Wählern und bekräftigte diese Absichten vor allem auch nach dem jüngsten Attentat auf die australische Botschaft in Indonesien.
„Wenn andere Länder den Terrorismus, von dem Australien bedroht ist, nicht bekämpfen wollen oder können, dann werden wir zur Not auch direkt eingreifen um das Leben australischer Bürger zu retten und die Einrichtungen unseres Landes zu schützen“, so Howard, der in diesem Zusammenhang jedoch auch auf die gute Zusammenarbeit mit den Regierungen in Indonesien, den Philippinen, Singapur und Malaysia im Bereich der Sicherheitspolitik hinwies.
Zu den Beziehungen zwischen Australien und den Vereinigten Staaten erklärte Howard: „Es ist möglich gute Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und gleichzeitig mit den asiatischen Nachbarländern zu unterhalten und dies haben wir in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt.“
Unterdessen gedachte man in Australien am 12. Oktober der Opfer der Attentate, die vor zwei Jahren auf der indonesischen Insel Bali verübt wurden. Bei den Attentaten starben 202 Menschen, darunter 88 junge australische Touristen.
„Dies ist nicht nur Anlass derer zu gedenken, die das Leben verloren haben, sondern auch ein Ansporn uns erneut unserer eigenen Gegenwart zu widmen und dies in Zusammenarbeit mit unseren Freunden in der Region und auf der ganzen Welt im Kampf gegen den Terrorismus“, so Howard. „Es wird ein langer Kampf sein, doch es gibt keine Alternative zur Fortsetzung dieses Kampfes, denn Terroristen haben keinen Respekt vor Schwäche, sie nutzen einen Rückzug aus und bestrafen die Unentschlossenheit“, so der australische Premierminister weiter.
Für die Attentate in Bali, die auch als „11. September Australiens“ bezeichnet werden, soll die radikale islamische Bewegung Jemaah Islamyah verantwortlich sein, die auch aktive Zellen in Indonesien, auf den Südphilippinen, in Malaysia und Thailand hat. (PA) (Fidesdienst, 13/10/2004 - 38 Zeilen, 402 Worte)


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