AFRIKA/SUDAN - Spannungen zwischen Nord- und Südsudan nehmen zu: UN-Vertreter warnt vor einem möglichen Konflikt

Freitag, 9 Dezember 2011

Khartum (Fidesdienst) – Die Spannungen zwischen dem Nord- und dem Südsudan nehmen zu. Es wird von weiteren Zusammenstößen an der Grenze zwischen den beiden Ländern berichtet (vgl. Fidesdienst vom 05/12/2011) und in Khartum wurden erste Maßnahmen zur Kontrolle des Erdölexports aus dem Südsudan auf den Weg gebracht. Das sudanesische Parlament hat am 8. Dezember eine Änderung der Exportgesetze für Erdöl gebilligt, was es dem Finanzministerium in Khartum ermöglicht, einen Teil der Erdölexporte zu beschlagnahmen, wenn der Eigentümer die entsprechenden Steuern- oder Zollgebühren nicht zahlt. Diese Maßnahme soll für Exporte aus dem Südsudan gelten, wenn sie über Pipelines abgewickelt werden, die durch sudanesisches Staatsgebiet führen. Khartum teilt mit, dass rund 727 Millionen Dollar Steuern für insgesamt vier Erdöllieferungen aus dem Südsudan, die über sudanesisches Territorium abgewickelt wurden, bisher nicht bezahlt wurden. Der Vorsitzende des Parlaments in Khartum teilt mit, dass der Sudan auch die Zollgebühren für Rohöl aus dem Sudan von 8 auf 36 Dollar pro Barrel anheben will. Dies wurde bisher vom zuständigen Ministerium in Khartum noch nicht bestätigt.
Nach Ansicht von Hervé Ladsous, Generaluntersekretär der Vereinten Nationen für Peacekeeping-Operationen, könnten die Spannungen zwischen den beiden Staaten zu einem offenen Konflikt führen. Ladsous bat beide Staaten, bald möglichst Verhandlungen aufzunehmen, damit weiter Konflikte verhindert werden können, die verheerende Auswirkungen auf die ganze Region hätten. (LM) (Fidesdienst, 09/12/2011)


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