AFRIKA/SÜDSUDAN - Südsudan meldet militärische Inkursionen des Nordsudan auf dem eigenen Staatsgebiet

Montag, 5 Dezember 2011

Juba (Fidesdienst) – Die Beziehungen zwischen Nordsudan und Südsudan sind zunehmend angespannt nachdem der Südsudan beklagt, dass Militäreinheiten aus Khartum in das eigene Staatsgebiet eingedrungen sind, um dort Rebellen zu bekämpfen, die an der Grenze zwischen beiden Staaten aktiv sind. Wie die Tageszeitung „Sudan Tribune“ mitteilt, sind Truppen der Sudan Armed Forces (SAF) kurzzeitig in die Stadt Jaw im Südsudan eingedrungen. Die Soldaten aus Khartum verfolgten Mitglieder des „Sudan People Liberation Movement North“ (SPLM-N), die in Südkordofan und im Staat Blue Nile aktiv sind. Am 3. und 4. September kam es zu heftigen Gefechten zwischen Soldaten des Südsudan und den Einheiten des Nordsudan, so dass die Soldaten aus Khartum die Region verlassen mussten.
Südkordofan und Blue Nile befinden sich an der Grenze zwischen Nord- und Südsudan und werden von Volksstämmen bewohnt, die mit dem Südsudan für die Unabhängigkeit gekämpft haben, bis der Bürgerkrieg 2005 durch Friedensvereinbarungen beendet wurden, die den Weg für die Unabhängigkeit des Südens öffneten.
Unterdessen hatte der Informationsminister der Provinz Upper Nile gegenüber dem katholischen Radiosender „Radio Bakhita“ betont, dass Soldaten der SAF bereits am 1. Dezember in das Dorf Dandar eingedrungen waren, wo sie von südsudanesischen Soldaten abgewiesen worden waren. Dabei wies der Minister darauf hin, dass die Regierung in Khartum erstmals eigene Soldaten bei einem derartigen Manöver einsetzt. In der Vergangenheit habe man sich dabei mit irregulären Milizen verbündet.
Die Spannung wuchs auch nachdem Khartum damit drohte, die südsudanesischen Erdölexporte über nordsudanesischen Häfen zu verbieten. Eine solche Maßnahme konnte bisher durch das Eingreifen Chinas (Hauptkäufer des sudanesischen Erdöls) verhindert werden. (LM) (Fidesdienst, 05/12/2011)


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