AMERIKA/MEXIKO - Katholischer Priester prangert die tragische Situation von 68 Flüchtlingsfamilien aus Guatemala an

Donnerstag, 1 Dezember 2011

Tabasco (Fidesdienst) – Seit dem 23. August halten sich 68 Flüchtlingsfamilien aus Guatemala in der Gemeinde Tenosique (Tabasco, Mexiko) auf, nachdem sie von der Armee ihres Landes aus ihrem Heimatdorf in Guatemala evakuiert worden waren. Diese Familien baten die Regierung von Guatemala um Rückführung, nachdem sich ihre Lebensbedingungen durch Umwelteinflüsse und den Mangel an Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser verschlechtert hatten. Aroldo Lopez Morales, der die Vertriebenen vertritt, teilte unterdessen mit, dass die Regierung seines Landes den Familien zunächst vier Hektar Land an der Grenze (Belice) angeboten, dieses Angebot aber wieder rückgängig gemacht hatte.
Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst zur Verfügung stehen, beklagt der katholische Priester Tomas Tonzales Castillo, der das „Haus 72“ und das Zentrum für Menschenrechte in Tenosique leitet, dass die humanitäre Lage der Vertriebenen drei Monate nach der Evakuierung „tragisch“ ist. Die Lage habe sich zu gespitzt, so der katholische Geistliche nach einem Besuch bei den Familien, da die mexikanische Regierung und die Regierung von Guatemala sich nur wenig solidarisch zeigen und kaum humanitäre Hilfen zur Verfügung stellen.
Aroldo Morales sagte in einem Interview in San Cirstobal de las Casas, dass Soldaten und Polizisten an dem Evakuierungsmanöver beteiligt waren, in dessen Rahmen man sie aus Wohnungen vertrieb, die sie seit 1999 in der Stadt La Nueva Esperanza (Peten, Guatemala) besetzt hatten. Begründet habe man das Manöver damit, dass sich die Wohnungen in einem Naturschutzgebiet befinden. „Wir haben die Gegend verlassen, nachdem die Soldaten unsere Wohnungen und unsere Eigentum verwüstet hatten und wir um unsere eigene Unversehrtheit fürchteten“, so der Vertreter der Vertriebenen. (CE) (Fidesdienst, 01/12/2011)


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