AFRIKA/SOMALIA - Hilfsprogramme der Caritas in Somalia sind nicht vom Verbot der Shabaab-Milizen betroffen

Donnerstag, 1 Dezember 2011

Mogadischu (Fidesdienst) – „Bis jetzt wurde kein Hilfsprogramm der Caritas von dem Beschluss der Shabaab-Milizen beeinträchtigt, die die Tätigkeit verschiedener humanitärer Hilfswerke in den von ihnen kontrollierten Gebieten in Somalia unterbinden wollen“, so Frau Suzanna Tkalec von Caritas Somalia zum Fidesdienst. „Sorge macht uns nur, wie wir den von der Hungersnot betroffenen Menschen am besten helfen können. Aus diesem Grund wird Caritas zusammen mit den Partnerorganisationen sehr diskret vorgehen und keine detaillierten Informationen zu den eigenen Aktivitäten in Somalia veröffentlichen“.
Ende November ließen die Shabaab-Milizen insgesamt 16 Niederlassungen von Nichtregierungsorganisationen und Hilfswerken der Vereinten Nationen schließen, die angeblich unzulässige Aktivitäten in Somalia betreiben. „Jede Organisation, von der wir meinen, dass ihre Tätigkeit schädlich für das Entstehen eines islamischen Staates ist oder die Aktivitäten betreibt, die nicht den offiziell erklärten entsprechen, wird umgehend verboten“, heißt es in einer Verlautbarung der Miliz.
Die islamischen Shabaab-Milizen sehen sich mit einer militärischen Offensive der kenianischen Streitkräfte in Südsomalia konfrontiert und mussten die Kontrolle über die Hauptstadt Mogadischu an die Truppen der afrikanischen Mission abgeben, die die Übergangsregierung unterstützen. Dies hindert die Shabaab-Milizen jedoch nicht daran, Attentate in der Stadt zu verüben, wie zum Beispiel das Selbstmordattentat am 30. November, bei dem ein Kommandant der somalischen Armee ermordet werden sollte.
Zur Situation im Flüchtlingslager in Dadaab, wo sich die größte Anzahl somalischer Flüchtlinge weltweit untergebracht ist, erklärt die Vertreterin von Caritas Somalia: „Wir hoffen, dass die notwendigen Sicherheitsbedingungen dort wieder hergestellt werden, damit wir den Bewohnern des Camps in umfassenderem Maß helfen können. Die anhaltenden Regenfälle machen die Situation noch komplizierter.“ (LM) (Fidesdienst, 01/12/2011)


Teilen: