VATIKAN - Papst empfängt italienische Schüler in Audienz: „Der Respekt für die Umwelt darf auch die Anerkennung des Wertes der menschlichen Person und ihrer nicht vernachlässigen“

Dienstag, 29 November 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Wenn der Mensch bei seiner Arbeit vergisst, dass er Mitarbeiter Gottes ist, fügt er der Schöpfung Gewalt zu und verursacht Schäden, die sich stets auch negativ auf den Menschen auswirken, wie wir leider immer wieder feststellen müssen. Heute scheint uns klarer denn je, dass der Respekt für die Umwelt auch die Anerkennung des Wertes der menschlichen Person und ihrer Unantastbarkeit in jeder Phase des Lebens nicht vernachlässigen darf. Der Respekt für den Menschen und der Respekt für die Natur ist eines, doch beide könnten wachsen und das richtige Maß bekommen, wenn im Menschen und in der Natur den Schöpfer und dessen Schöpfung respektieren“, so Papst Benedikt XVI. bei der Audienz für Schüler aus italienischen Schulen, die an dem von der Stiftung „Schwester Natur“ auf den Weg gebrachten Projekt „Ambientiamoci a scuola“ teilnehmen und die er am 28. November in Audienz empfing.
Benedikt XVI. wies auf die Bedeutung des heiligen Franziskus hin, des Patrons der Ökologie. Es sei deswegen ein gutes Zeichen, dass sich italienische Jugendliche mit der „Schwester Natur“ befassten. In der italienischen Literatur sei sein Sonnengesang einer der ersten und wichtigsten Texte.
„Höchster, allmächtiger, guter Herr“: Dieser Gesang wirft Licht auf die rechte Rolle, die dem Schöpfer zukommt, ihm, der die ganze Symphonie der Geschöpfe ins Sein rief: ‚Dein sind das Lob, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen … Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen’. Diese Verse sind mit Recht Teil eurer kulturellen Tradition und eurer Ausbildung. Aber sie sind auch ein Gebet, der das Herz im Gespräch mit Gott bildet, es dazu bildet, in jeder Kreatur den Abdruck des großen himmlischen Künstlers zu sehen, wie es auch die Psalmen sagen“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache. Die Kirche schätze die wichtigen Forschungen und Entdeckungen der Wissenschaften, aber sie vergesse nie, darauf hinzuweisen, dass wir mit dem Respekt vor der Spur des Schöpfers in der Schöpfung besser unsere wirkliche und tiefe menschliche Identität verstehen.
„Richtig gelebt kann dieser Respekt einem Jugendlichen dabei helfen, eigene Talente und Einstellungen zu entdecken und sich so für einen Beruf vorzubereiten, der immer mehr Respekt vor der Umwelt entwickelt. Wenn der Mensch in seiner Arbeit aber vergisst, dass er ein Mitarbeiter Gottes ist, tut er der Schöpfung Gewalt an und richtet einen Schaden an, der immer auch negative Konsequenzen für den Menschen selber hat, wie wir selber leider immer wieder sehen können.“, betonte der Papst.
“Tatsächlich war es nie deutlicher, dass es keine Zukunft für die Menschheit auf der Erde gibt, wenn wir uns nicht alle in einem Lebensstil ausbilden, der verantwortlicher mit der Schöpfung umgeht. Ich möchte die Wichtigkeit des Wortes Geschöpf unterstreichen, denn der große wunderbare Baum des Lebens ist nicht Ergebnis einer rationalen Entwicklung. Die Evolution refkelktiert den Schöpferwillen und seine eigene Schönheit und Güte“, so Papst Benedikt XVI. abschließend. (SL) (Fidesdienst, 29/11/2011)


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