ASIEN/PAKISTAN - Protestantischer Pastor in Karachi kaltblütig erschossen

Donnerstag, 17 November 2011

Karachi (Fidesdienst) – Der protestantische Pastor Jameel Sawan wurde gestern mit drei aus einer Pistole abgefeuerten Schüssen kaltblütig ermordet. Dies bestätigt der Sonderberater des Premierministers für religiöse Minderheiten Paul Bhatti im Gespräch mit dem Fidesdienst. Bhatti sit auch Vorsitzender der „All Pakistan Minorities Alliance“ (APMA), die religiöse Minderheiten in Pakistan vertritt.
Am 16. November befand sich der protestantische Pastor auf dem Heimweg von einem Gemeindegottesdienst, als er von drei muslimischen Männern aufgehalten wurden, die ihn zunächst in eine Diskussion verwickelteten, um ihn dann kaltblütig zu erschießen. Die Polizei in Karachi legte unterdessen bereits einen „First Information Report“ an und nahm verdächtige Personen fest. Der Pastor war Mitglied der APMA und arbeitete eng mit Saleem Khokhar zusammen, der die APMA-Niederlassung in Sindh leitet.
Wie Paul Bhatti im Gespräch mit dem Fidesdienst betont, „könnte es für die Tat religiöse Motive geben, doch es könnte sich ebenso um eine persönliche Rache aufgrund privater Angelegenheiten handeln. Auf jeden Fall handelt es sich um einen brutalen und grausamen Mord. Die Regierung und die Polizei haben bereits entsprechende Maßnahmen getroffen. Wir appellieren an alle mit der Bitte, Ruhe zu bewahren und sich nicht von Gefühlen des Hasses oder der Intoleranz überwältigen zu lassen.“
Wie Beobachter aus Krisen der APMA mitteilen hatten Khokhar und der Pastor bereits in der Vergangenheit Morddrohungen radikalislamischer Gruppen erhalten und die Polizei informiert. In einem Schreiben an den Gouverneur der Provinz bittet die APMA in Sindh nach dem Mord an dem protestantischen Priester um mehr Schutz für religiöse Minderheiten.
„Sindh ist eine Provinz in der solche Fälle selten sind und weniger Druck auf religiöse Minderheiten ausgeübt wird, als in Punjab“, so Bhatti zum Fidesdienst. „Doch nach dem jüngsten Mord an vier hinduistischen Ärzten und diesem weiteren tragischen Vorfall, sollte man der Angelegenheit größere Aufmerksamkeit widmen, da diese Episoden darauf abzielen, Bruch zwischen den Religionsgemeinschaften herbeizuführen, während wir uns um Annäherung und harmonisches Zusammenleben in der Gesellschaft bemühen.“ (PA) (Fidesdienst, 17/11/2011)


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