AMERIKA/MEXIKO - Pastoraltheologisches Symposium: Am letzten Veranstaltungstag standen die Beziehung zwischen Eucharistie und Kirche und die dringende Notwendigkeit einer angemessenen liturgischen Pastoral im Mittelpunkt. In allen Pfarreien Guadalajaras feiern 40.000 Kinder Erstkommunion

Samstag, 9 Oktober 2004

Guadalajara (Fidesdienst) - Am 8. Oktober ging in Guadalajara das pastoraltheologische Symposium zu Ende, das im Vorfeld des 48. Eucharistischen Weltkongresses stattfand. Der Weltkongress beginnt offiziell am 10. Oktober mit einem feierlichen Gottesdienst im Stadion von Guadalajara.
An dem dreitägigen Symposium, bei dem das Gebet, der Erfahrungsaustausch, die Analyse und das Studium im Mittelpunkt standen, nahmen insgesamt rund 735 Delegierte teil. Damit wurden auch optimistische Vorhersagen übertroffen. Auch der letzte Arbeitstag begann wie alle anderen mit einer Heiligen Messe, bei der der Patriarch von Venedig, Kardinal Angelo Scola, Hauptzelebrant war. In seiner Predigt zitierte er das Johannesevangelium: „Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.“ (Joh 17,11) und betonte, dass die Eucharistie ein Geschenk der Dreifaltigkeit, Quelle der Liebe und der Einheit, sei, Speise und Getränk auf dem Weg unseres Lebens, ein Geschenk, dass es uns möglich macht, an seinem Leben teilzuhaben. Das Ostergeheimnis (das sich in der Eucharistie erneuert) habe die Wurzel jeglicher Spaltung, die Sünde, überwunden und sei Samen der Einheit in der Geschichte der Menschen.
Die Eucharistie als Quelle der Einheit, die eine große Vielfalt in einem einzigen Volk vereint, sei Ursprung der Kirche. Deshalb „kann man das Geheimnis der Eucharistie nicht verstehen, wenn es unter denjenigen, die das Gottesvolk sind, keine Einheit gibt“. In einer solchen Perspektive „sind die Tragödien der modernen Welt, wie Terrorismus und Krieg im Licht des Glaubens unfassbar, da die Dreifaltigkeit, Verehrung und Zeugnis der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit erfordere. Die Eucharistie verlangt, dass wir eins sind“, so der Patriarch von Venedig.
Der Weihbischof der Erzdiözese Mexico City, Victor Sanchez Espinoza, befasste sich mit dem Thema „Gestaltung der Eucharistiefeier“. In seinem Vortrag wies er vor allem darauf hin, dass die Eucharistiefeier ein fest sei, da sie das Osterereignis Jesu feiere und dass Jesus selbst die Schönheit der Eucharistie im Abendmahlssaal gezeigt habe, wo jedes Detail sorgfältig und im Verhältnis zum Osterereignis vorbereitet war. Die Eucharistiefeier sei deshalb ein unveränderbares Opfer und die Tafel des Leibes und des Blutes unseres Erlösers, das von uns eine tiefe Bereitschaft zur Verehrung erfordere, denn ohne die Erfahrung des Glaubens sei es unmöglich, die Tiefe und Schönheit des Geheimnisses zu verstehen, das wir in der Eucharistie feiern. Der Weihbischof erinnerte auch daran, dass eine angemessene liturgische Pastoral stattfinden müsse, denn „es besteht die tatsächliche Gefahr, dass die Identität der Eucharistie wegen, der Verwirrung die entsteht, wenn es zum gemeinsamen Gebet der für den Priester vorbehaltenen Texte, eine unangemessene Feier, durch unangemessene Amtsträger, eine von Laien verfasste Predigt oder frei erfundene eucharistische Gebete komme, um nur einige Beispiele zu nennen“.
Pater Stefano De Fiores, SMM, Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom erläuterte das Thema „In der Schule Mariens, der Eucharistischen Frau“. Er forderte alle Anwesenden auf die Eucharistie nach dem Vorbild Mariens zu verehren und zu betrachte, d.h. mit dem Glauben des ersten Augenblicks der Verkündigung, in dem sie durch ihr „Ja“ den Sohn Gottes in ihrem Schoss aufnahm bis zu seinem Tod und seiner Auferstehung.
Im Vorfeld des Eucharistischen Weltkongresses feiern in den Pfarreien des Veranstaltungsortes Guadalajara am Samstag, den 9. Oktober, rund 40.000 Kinder die Erstkommunion. Die Messen in den einzelnen Pfarreien werden von den Kardinälen und Bischöfen zelebriert werden, die am Eucharistischen Weltkongress teilnehmen. (RZ) (Fidesdienst, 9/10/2004 - 49 Zeilen, 507 Worte)


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