ASIEN/INDONESIEN - Wege des „dreifachen Dialogs“: Christen und Muslime begegnen sich im Geist von Assisi

Donnerstag, 27 Oktober 2011

Semarang (Fidesdienst) – Im Geist von Assisi werden sich auch in verschiedenen Teilen Indonesiens Christen und Muslime begegnen: dies berichten Beobachter aus Kreisen der katholischen Ortskirche dem Fidesdienst.
In Yoyakarta (auf der Insel Java) werden sich auf Einladung von Erzbischof Johannes Pujasumarta von Semerang, der auch Generalsekretär der Indonesischen Bischofskonferenz ist, Vertreter christlicher Gemeinden gemeinsam mit Vertretern der größten muslimischen Organisationen im Geist von Assisi treffen und dabei die Botschaft des Friedens und des harmonischen Zusammenlebens in den Mittelpunkt stellen. Zu dem Treffen sollen auch Vertreter anderer Religionen (darunter Buddhisten und Hindus) eingeladen werden. Auf Interesse stößt die Veranstaltung besonders auch bei jungen Menschen.
In der Erzdiözese Medan auf der Insel Sumatra – einem mehrheitlich von Muslimen bewohnten Gebiet, in dem es auch islamische Bewegungen gibt, die die Einführung der Scharia unterstützen, lädt der Vorsitzende der Bischofskonferenz Erzbischof Martinus Situmornag die Religionsführer dazu ein, die Bevölkerung „für die Kraft eines symbolischen Ereignisses des Dialogs und des Friedens“ zu sensibilisieren, „die mit dem Geist der Pancasila übereinstimmt“. Die örtliche Kommission „Justitia et Pax“ veranstaltet im Januar 2012 ein großes interreligiöses Treffen. In anderen Diözesen, wie zum Beispiel Larantuka auf der Insel Flores laden katholische Bewegungen, darunter die Gemeinschaft von Sant’Egidio und die Folkolare-Bewegung zeitgleich mit dem Treffen in Assisi, zu interreligiösen Veranstaltungen ein.
Erzbischof Pujasumarta betont im Gespräch mit dem Fidesdienst: „In Indonesien ist der Dialog von ausschlaggebender Bedeutung, denn er ist Teil des Alltags. Wir wollen dabei den Dialog auf drei Ebenen fördern: mit den Religionen, mit den Kulturen und mit der Gesellschaft. Daraus ergeben sich drei Schlüsselbegriffe: Inkulturation, Geschwisterlichkeit und Entwicklung. Es gibt viele Bereiche, in denen dieser Dialog bereits stattfindet: zum Beispiel die unterschiedslose Hilfsbereitschaft der Menschen nach dem Ausbruch des Merapi-Vulkans aber auch bei Treffen, wie sie heute stattfinden, die sich am Geist von Assisi inspirieren. Wir begehen das Ereignis in der Gemeinschaft mit dem Papst und der Weltkirche“. (PA) (Fidesdienst, 27/10/2011)


Teilen: