ASIEN/SÜDKOREA - Im Gedenken an ihre Märtyrer würdigt die katholische Kirche in Korea alle, die ihr Leben für den Glauben geopfert haben

Freitag, 8 Oktober 2004

Seoul (Fidesdienst) - Sie haben durch ihr Blutvergießen zum Entstehen der katholischen Kirche in Korea beigetragen: die koreanischen Märtyrer sind für die Katholiken der koreanischen Halbinsel ein wichtiges Erbe, an das in verschiedenen Diözesen des Landes im Rahmen zahlreicher Feiern erinnert wurde.
In der Diözese Wonju nahmen 3.000 Gläubige an eine, Kongress zur Geschichte der koreanischen Märtyrer teil. Auf dem Programm stand für die Kongressteilnehmer auch ein Besuch am Grab des zweiten koreanischen katholischen Priesters, Pfarrer hoi Yang-eop.
In der Diözese Suwon zelebrierte Weihbischof Matthew Ri Iong-hun einen Gedenkgottesdienst für die Märtyrer, an dem rund 1.000 Gläubige teilnahmen. Ein 20 Meter breites Spruchband erinnerte an die Namen von 20 Märtyrern. In seiner Predigt betonte der Weihbischof: „Unserer Vorfahren von Gott Zeugnis abgelegt und auf die Liebe Gottes haben auch durch ihren Tod erwidert, doch auch wir können auch wir heute diese Liebe erwidern“.
In der Diözese Andong forderte Bischof John C. Kwon Hyok-ju die Gläubigen auf „als Christen einen Neuanfang zu wagen und dabei dem Geist der Märtyrer zu folgen, die den Mut besessen haben, ihr Leben hinzugeben und auf Gott und das ewige Leben zu vertrauen“. Bischof Francis Xavier Ahn Myong-ok von Masan betonte, dass die heutigen Christen „durch den Geist der Märtyrer, die Bereitschaft zum Opfer und zur Nächstenliebe erlernen können“.
In Korea wurde vor kurzem (im Juli dieses Jahres) die diözesane Phase des Seligsprechungsprozesses für den Diener Gottes Paul Yun Ji-chung und 123 Gefährten eröffnet.
Der Prozess wird von Bischof Michael Pak Jeong in Zusammenarbeit mit Pfarrer Joseph Rhee Chan-woo geführt werden.
An jedem vierten Freitag im Monat werden Untersuchungen zu Leben und zu den heiligmäßigen Tugenden der 124 Märtyrer stattfinden. Die Ortskirche hatte bereits 2002 bei der Kongregation für die Heilig- und Seligsprechungsprozesse die Unterlagen für die 124 koreanischen Märtyrer eingereicht. Im Dezember 2003 erteilte der Vatikan die Genehmigung für die Eröffnung des Seligsprechungsprozesses.
Paul Yun ji-Chung und 123 Gefährten wurden 1791 zu Beginn der Ankunft des Christentums wegen ihres Glaubens misshandelt und ermordet.
Die koreanischen Katholiken verehren bereits 103 Märtyrer, die von Papst Johannes Paul II. 1984 in Seoul selig gesprochen wurden. Dabei handelte es sich um die erste Seligsprechung außerhalb des Vatikan: aus diesem Grund war dieses Ereignis für die koreanischen Katholiken von ganz besonderer Bedeutung-
Der Vatikan genehmigte auch die Eröffnung des Seligsprechungsprozesses für den koreanischen Pfarrer Thomas Choe Yan-eop, der im 19. Jahrhundert lebte (und nicht den Märtyrertod starb). Er war nach Pfarrer Andrew Kim Tae-gon der zweite einheimische koreanische Priester. (PA) (Fidesdienst, 8/10/2004 - 39 Zeilen, 428 Worte)


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