AFRIKA/SUDAN - Wachsende Befürchtungen im Hinblick auf den möglichen Ausbruch eines Bürgerkriegs im Sudan

Donnerstag, 6 Oktober 2011

Khartum (Fidesdienst) – Die Befürchtungen im Hinblick auf das Risiko des Ausbruchs eines Bürgerkriegs im Sudan wachsen, nachdem die Rebellen, die in Darfur, Südkordofan und in der Region Blue Nile aktiv sind, ein gemeinsames Vorgehen gegen die Regierung in Khartum planen. Der Generalsekretär der Rebellenbewegung „Sudan People’s Liberation Movement Nord“ (SPLM-N, der nördliche Flügel der Bewegung, die gegenwärtig den Südsudan regiert), erklärte bei einem Besuch in Paris gegenüber der englischsprachigen Abteilung von „Radio France International“: „Es ist an der Zeit, dass Baschir (Präsident des Sudan) zurücktritt. Baschir ist schlimmer als Hosni Mubarak und Ghaddafi. Mubarak hat Ägypten zumindest nicht gespalten und Baschir, wird, sollte er weiter regieren, auch den Nordsudan spalten“.
Der Nordsudan befindet sich nach der Trennung vom Südsudan auf der Grundlage eines Referendums vom Januar dieses Jahres in einer schwierigen Phase, nachdem es in Darfur (Westen), Südkordofan und in der Region Blue Nile (beide an der Grenze zum Südsudan und von Völkern bewohnt, die mit den Einwohnern des Südsudan verwandt sind) und auch im Osten des Landes zu Spannungen kommt.
Vor seinem Besuch in Paris hatte der Generalsekretär bereits London besucht, wo er die Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen durch diplomatische Bemühungen dazu bewegen möchte, dass eine Flugverbot für das Gebiet von Darfur, bis Südkordofan und Blue Nile und den Osten des Sudan verhängt wird. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass die sudanesische Luftwaffe Rebellen und die von ihnen kontrollierten Dörfer angreift.
Unterdessen warnt die FAO vor einer Verschlechterung der Lebensbedingungen der Menschen an der Grenze zwischen dem Sudan und dem Südsudan, wo rund 235.000 Menschen eine Hungersnot riskieren. „Die Lebensmittelvorräte in der Region Blue Nile gehen zurück, nachdem dort die Gerechte zwischen den Truppen der Regierung des Sudan und der SPLM-N wieder aufgenommen wurden. (LM) (Fidesdienst, 06/10/2011)


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