EUROPA - Ächtung von Streubomben: Ein tödliches Erbe der modernen Kriege

Donnerstag, 7 Oktober 2004

Rom (Fidesdienst) - Auch in Italien wird die Kampagne zur Ächtung von Streubomben (Cluster Bomb Units) unterstützt. Streubomben (Cluster Bomb Unit) sind große Behälter, die von Flugzeugen abgeworfen werden. In einer festgelegten Höhe öffnet sich der Behälter und setzte mehrere Dutzend bis mehrere Hundert kleiner Bomben frei. In Rom beginnt am heutigen 7. Oktober eine Konferenz zum Thema: „Das Erbe des Krieges. Nicht nur Minen sondern auch Streubomben“. Damit beginnt auch in Italien die Kampagne zur Ächtung von Geschäften mit Streubomben und deren Herstellung. Der Kongress wird vom Italienischen Koordinationsbüro für die Ächtung von Minen (Coordinamento Campagna Italiana contro le Mine) veranstaltet.
An der Konferenz nehmen verschiedene Waffenexperten teil, die sich insbesondere mit der Frage der Streubomben befassen, darunter Rae McGrath von der Landmine Action (UK), der 1997 im Namen seiner Organisation den Friedensnobelpreis entgegennahm. Und Virgil Wieb von der St. Thomas University School of Law in Minneapolis. Die Position Italiens wird der Untersekretär des italienischen Außenministeriums Alfredo Mantica erläutern.
Einige Daten sollen an dieser Stelle die Ausmaße der Problematik von Streubomben veranschaulichen. Zwischen Oktober 2001 und März 2002 wurden in Afghanistan 1.228 Streubomben abgeworfen, die 248.056 kleiner Bomben freisetzten. Wenn man von einer Fehlzündung der Streubomben von 5% ausgeht, haben diese Bomben insgesamt rund 12.400 nicht ausgelöste Bomben hinterlassen. Von Oktober 2001 bis November 2002 wurden insgesamt 127 Zivilisten und zwei Minenentschärfer durch diese kleinen Bomben getötet oder verletzt.
In Irak wurden zwischen März und April 2003 von den Truppen der Koalition rund 13.000 Streubomben eingesetzt, die zwischen 1,8 und 2 Millionen kleinere Bomben enthielten. Wie aus den Statistiken der Krankenhäuser hervorgeht gab es unter der Zivilbevölkerung in Bagdads, Hilla, Nadschaf, Bassora und anderen Städten hunderte Tote und Verletzte durch den Einsatz von Streubomben. (LM) (Fidesdienst, 7/10/2004 - 28 Zeilen, 299 Worte)


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