AFRIKA/TANSANIA - Staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder

Mittwoch, 28 September 2011

Dar es Salaam (Fidesdienst) – Die tansanischen Behörden brachten vor kurzem ein Fünfjahresprogramm zur Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder auf den Weg. Wie aus einer Untersuchung zur Situation hervorgeht, bei der insgesamt 3.739 männlichen und weiblichen Heranwachsenden im Alter zwischen 13 und 24 Jahren in Familien in den verschiedenen Teilen des Landes berücksichtigt wurden, sind für die Gewalt vor allem Eltern, Tutoren, Verwandte und Lehrer verantwortlich. In dem afrikanischen Land ist auch sexuelle Gewalt gegen Minderjährige weit verbreitet. Drei von zehn Mädchen wurden mindestens einmal vor Vollendung des 18. Lebensjahres vergewaltigt, während der Anteil unter den Jungen derselben Altersgruppe bei 13,4% liegt.
Das Regierungsprogramm soll in verschiedenen Bereichen das Schweigen im Hinblick auf die Gewalt gegen Kinder brechen und sieht Initiativen im Bereich der Gesundheit, der Bildung der Bekämpfung von HIV/Aids, bei der Justiz und bei den Polizeibehörden vor. In allen Polizeistationen des Landes wurden bereits Anlaufstellen für Kinder eingerichtet, wo diese vertraulich über ihre Erfahrung mit Gewalt sprechen können. Das Bildungsministerium will allen Kindern gleichberechtigten Zugang zum Bildungssystem ermöglichen und körperliche Züchtigung in den Schulen verbieten. Tansania war das erste afrikanische Land, das eine Studie zur Art und zur Tragweite der Gewalt gegen Kinder durchführte. (AP) (Fidesdienst, 28/09/2011)


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