AFRIKA/LIBYEN - Bischof Martinelli: „Viele Schwerverletzte müssen dringend in ausländischen Krankenhäusern behandelt werden“

Donnerstag, 22 September 2011

Tripolis (Fidesdiesnt) – „Nach den heftigen Gefechten der vergangenen Monate, die in einigen Teilen Libyens weiter anhalten, gibt es im Land eine humanitäre Notlage. In Misurata gibt es kein Krankenhaus mehr, Patienten die dringend versorgt werden müssen, werden in Kliniken behandelt“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli. „Gestern traf ich mich zu Gesten eine Delegation des ‚Saint James Hospital’ auf Malta, die versucht, 15 Schwerverletzte, deren Zustand sehr ernst ist und die dringend eine spezielle Behandlung brauchen, ins Ausland zu überführen. Ein maltesischer Arzt beklagte unterdessen, dass das Rote Kreuz nicht die notwendigen Mittel hat, um einen solchen Krankentransport zu finanzieren. Für die Bomben wurden Mittel aufgebracht, für das Rote Kreuz gibt es solche nicht“, so der Apostolische Vikar von Tripolis.
Vor diesem Hintergrund appelliert Bischof Martinelli an den Fidesdiesnt: „Wir müssen diese jungen Männer, die Kugeln oder Splitter in der Nähe der Wirbelsäule haben und möglicherweise gelähmt bleiben werden, wenn man sie nicht rechtzeitig operieren kann, dringend ins Ausland bringen.“
„Wenn das Rote Kreuz den Transport übernimmt und es Krankenhäuser gibt, die bereit sind solche Operationen durchzuführen, dann wäre dies eine große Hilfe für Libyen. Im Gespräch mit der Delegation aus Malta, beklagten die Mitarbeiter des Krankendienstes: ‚Allein werden wir es nicht schaffen’. Bei den Verletzte und Kranken, die eine besondere Behandlung brauchen handelt es sich um Dutzende. Die libyschen Krankenhäuser, die in Friedenszeiten gut funktionierten, können heute nicht mehr allen Anforderungen entsprechen“, so Bischof Martinelli abschließend. (LM) (Fidesdienst, 22/09/2011)


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