VATIKAN - Papst appelliert an indische Bischöfe: sie sollen „das Wohl der indischen Gesellschaft durch den konstanten Einsatz für die Menschenrechte fördern“

Dienstag, 20 September 2011

Castel Gandolfo (Fidesdienst) – „Als Teil seines vielfältigen und antiken Erbes kann Indien eine antike und beachtliche christliche Präsenz wähnen, die viel zur indischen Gesellschaft und auf vielfältige Weise zur Kultur des Landes beigetragen hat und damit das Leben vieler Bürger, nicht nur der Katholiken, bereichert“, so Papst Benedikt XVI. bei der Ad-limina-Audienz für eine Gruppe indischer Bischöfe (Agra, New Delhi, Bhopal und Nepal), die er am 19. September in Castel Gandolfo empfing.
Der Papst erinnerte daran, dass „die Kirche in Indien ihren Glauben und ihre Liebe in der ganzen Gesellschaft verkündet“ und sich dabei an alle Menschen richtet „egal ob sie reich oder arm, alt oder jung, Mann oder Frau, Christen antiker Tradition oder Gläubige sind, die erst seint kurzem zur Kirche gehören. Die Kirche kann nicht umhin, den Glauben ihrer Mitglieder, als Einzelne oder als Gemeinschaft, als großes Zeichen der Hoffnung für Indien und für dessen Zukunft zu betrachten“.
„Obschon ihr, liebe Brüder, euch de mit der Mission verbundenen Herausforderungen stellen müsst“, so Papst Benedikt XVI. weiter, „sollt ihre stets bereit sein, das Reich Gottes zu verbreiten und den Spuren Christi zu folgen, der selbst missverstanden, verachtet war und fälschlicherweise angeschuldigt wurde und für die Liebe zur Wahrheit leiden musste. Lasst euch nicht entmutigen, wenn ihr bei der Ausübung eures Amts oder bei der Tätigkeit eurer Priester und Ordensleute auf Probleme stoßt. Unser Glaube an die Gewissheit der Auferstehung Christi gibt uns die Zuversicht und den Mut auf alles gefasst zu sein, was immer passieren mag und voranzuschreiten beim Aufbau des Reiches Gottes mit der Hilfe der Gnade der Sakramente und durch die betende Betrachtung der Schriften.“
Der Papst dankte den Ortskirchen für die Feiern zum Gedenken an das 25jährige Jubiläum des ersten Besuchs von Papst Johannes Paul II.: „Im Laufe seines denkwürdigen Besuchs“, so Papst Benedikt XVI., „traf er sich auch mit den Vertretern anderer Religionen. Indem er seinen persönlichen Respekt gegenüber seinen Gesprächspartnern zum Ausdruck brachte, bezeugte dieser gesegnete Papst den authentischen Wert des interreligiösen Dialogs.“ Mit Bezug auf die damals von Papst Johannes Paul II. zum Ausdruck gebrachten Gefühle, ermutigte der Papst die indischen Bischöfe dazu „die Bemühungen der Kirche um die Förderung des Gemeinwohls in der indischen Gesellschaft durch den konstanten Einsatz für die Menschenrechte fortzusetzen und die Christen und die Anhänger der anderen Religionen dazu einzuladen, die Herausforderungen anzunehmen sich für die Würde jedes Menschen stark zu machen. Die Würde, die durch die Achtung und Förderung der materiellen, geistlichen und moralischen Rechte zum Ausdruck kommt, wohnt dem Menschen inne und wird nicht durch irgendeine irdische Instanz gewährleistet. Sie ist das Geschenk des Schöpfers, das darauf gründet, das wir nach seinem Bild geschaffen wurden. Ich bete dafür, dass die Anhänger Christi in Indien auch künftig Förderer der Gerechtigkeit, Stifter des Friedens, Menschen des respektvollen Dialogs und Liebhaber der Wahrheit über Gott und den Menschen sind“. (SL) (Fidesdienst 20/09/2011)


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