AMERIKA/MEXIKO - Hungern oder mit Drogen handeln: die traurige Situation vieler armer Frauen

Donnerstag, 8 September 2011

Oaxaca (Fidesdienst) – Wie aus den Daten der Sicherheitsbehörden des mexikanischen Staates Oaxaca hervorgeht, der zu den ärmsten Staaten in Mexiko gehört, sind 6% der Häftlinge Frauen. Gibt es keinen Platz in den regionalen Vollzugsanstalten, werden zu Haftstrafen verurteilte Frauen in einem der insgesamt 14 staatlichen Gefängnisse untergebracht. In einer offiziellen Verlautbarung des Nachrichtendienstes „Comunicacion e Informacion de la Mujer AC (CIMAC)“ wird darauf hingewiesen, dass es sich größtenteils um arme und meist allein stehende Frauen mit Kindern im Alter unter fünf Jahren handelt, die im Falle der Inhaftierung oft bei Verwandten untergebracht oder einem Vorwand anvertraut werden müssen. Viele der Inhaftierten wurden wegen Drogenhandel verurteilt. Von 234 Inhaftierten in Oaxaca stammen 29 aus den verschiedenen dort angesiedelten Indio-Völkern. Da die Haftanstalten überfüllt sind, befinden sich Frauen in der Untersuchungshaft oft in derselben Zelle wie bereits verurteilte Inhaftierte oder schwangeren Frauen, die zur Entbindung in ein ziviles Krankenhaus gebracht werden. Neugeborene, die sich mit ihren Müttern in einer Zelle aufhalten sind vielen Unannehmlichkeiten ausgesetzt. Die meisten Frauen wurden aufgrund ihrer tragischen finanziellen Lage straffällig. Die Armut lässt ihnen oft wenige Möglichkeiten: entweder sie hungern oder sie handeln mit Drogen. So lange Mexiko das Problem der Armut nicht in angemessenem Maß bekämpft, werden sich immer mehr Frauen gezwungen sehen, in den Norden oder in die Vereinigten Staaten auszuwandern und sie werden weiterhin leichte Opfer für die Drogenkartelle bleiben. (AP) (Fidesdienst, 08/09/2011)


Teilen: