AFRIKA/NIGERIA - Der Erzbischof von Jos nach den jüngsten Gewaltakten: „Eine beunruhigende und peinliche Situation“

Dienstag, 30 August 2011

Jos (Fidesdienst) – „Wieder einmal endet eine Meinungsverschiedenheit zwischen zwei Gruppen in Gewalt und das ist beunruhigend, traurig und auch peinlich.“ Mit diesen Worten drückt S.E. Msgr. Ignatius Ayau Kaigama, Erzbischof von Jos (Nigeria) in einem Interview mit Fidesdienst seine ganze Bitterkeit aus über die jüngsten Gewalttaten, die seine Stadt gestern Abend, am 29. August, betroffen haben. Laut Angaben der Nachrichtenagenturen wurde eine Gruppe von Muslimen, die gerade dabei war, das Ende des Ramadan zu feiern, von einigen jungen Christen in einem Viertel der Stadt Zentralnigerias angegriffen. Msgr. Kaigama befindet sich in Abuja bei einem Treffen der Bischofskonferenz von Nigeria und rekonstruiert für Fides die Ereignisse Fides und gibt an: „Ich habe nicht alle detaillierten Informationen, aber das sind die Nachrichten, die mir mitgeteilt wurden.“
„Es war eine Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von Muslimen, die auf dem Weg zu einem bestimmten Areal war, und einer andere Gruppe von jungen Christen, die an den gleichen Ort zum Beten ging. Es gab eine Meinungsverschiedenheit darüber, wem dieses Areal gehöre, die leider in Gewalt endete, welche Tote, Verletzte und Sachschäden in Form von Zerstörung mehrerer Autos und andere Fahrzeuge verursachte. Die Behörden haben die Zahl der Todesopfer noch nicht veröffentlicht.
In Nigeria bleibt die Spannun nach dem Angriff auf das UN-Quartier in der Bundeshauptstadt Abuja (vgl. Fides 27/08/2011) weiterhin hoch. Die letzte Bilanz dieses Autobomben-Angriffs weist 23 Tote auf.
Erzbischof Kaigama sagt im Hinblick auf die Situation von Nigeria: „Es ist wirklich deprimierend und auch peinlich, täglich Berichte von Bombenngriffen und Gewaltakten in verschiedenen Teilen des Landes zu erhalten. All dies ist ziemlich alarmierend. Diese Situation spricht in erster Linie die zivilen Behörden an, die Sicherheit garantieren müssen. Wir hoffen, dass bald etwas getan wird. Die Nigerianer sind traurig und empfinden auch ein Gefühl der Scham aufgrund der dauernden Gewalttaten. Als Bischöfe werden wir weiter an die Behörden appelieren, damit sie ihre Pflicht tun, sowie an die Bevölkerung, damit sie den Dialog als Weg zur Beilegung von Streitigkeiten nutze“ so abschließend der Erzbischof von Jos (L.M.) (Fidesdienst 30/08/2011)


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